...oder Gretl in der Stauden, Schwarzkümmel, Damaszener Kümmel so der Name dieser skurilen Blume. Der heutige Name kam über eine Umleitung zu Stande. Die erste Erwähnung dieser Pflanze findet sich in einer italienischen Handschrift aus den 14. Jahrhundert. Im deutschsprachigen Raum wurde sie erstmals 1539 erwähnt. Damals erhielt sie den Namen
Schwarze Coreander. 1561 nannten Züchter und Botaniker die Pflanze bereits Damascener Kümmel. 1594 bekam sie den botanischen Namen
Melanthium Damascenum
, gleichbedeutend mit "Fremder ( Damascener ) Schwarzkümmel".
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die sehr genügsame Pflanze schon weit verbreitet und hielt Einzug in die Gärten der Vorstädter und Bauern. Weiße und rosablütige Sorten oder gefüllte Blüten enstanden in den darauf folgenden Jahrzehnten. Die blaublütigen sind auch heute noch die weitverbreiteste Sorte. Mit dem Einzug farbenprächtiger Sommerblumen geriet die Jungfer im Grünen in Vergessenheit. 1900 wurde sie als "altmodisch" bezeichnet. Heute ist sie wieder eine beliebte Blume in den Bauerngärten. Nach einer österreichischen Sage mußte die Bauerstochter "Gretl" dem Vater zuliebe ihren Schatz entsagen. Während sich beide aus Liebe zueinander verzehrten, verwandelten sie sich in Blumen. Die Gretl zur "Jungfer im Grünen" und der Geliebte in eine "Wegwarte" oder in einen Vogelknöterich, beide Pflanzen nennt man in Österreich auch "Hansl am Weg".
Der Name Schwarzkümmel bezieht sich auf die schwarzen Samen. Die Pflanze selbst ist nicht mit dem Kümmel verwandt. Es kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden daß die Pflanze über venezianische Handelsbeziehungen zum vorderen Orient nach Mitteleuropa gelangte. Daher auch die Namensbedeutung: aus Damascus stammend ). Heute ist die Heimat der Pflanze der Mittelmeeraum, Südeuropa, Kleinasien, Nordafrika und einige Standaorte auf den kanarischen Inseln. Die Verbreitung in Mitteleuropa erfolgte durch Handel, Aussaat und Gartenflucht. In wenigen europäischen Ländern gibt es seltene, kleine Wildbestände, in Deutschland gilt der Wildbestand als nicht existent.
Die Pflanze findet geringe Verwendung in der Naturheilkunde. Bei der Herstellung vom Parfüms und Lippenstift wird das aus den Samen gewonnene Öl verwendet. Als Gewürz wurden die gemahlenen Samen verwendet die intensiv nach Waldmeister schmecken. Aufgrund der hohen Anteile des Alkaloids Damascenin besteht Vergiftungsgefahr, wodurch der Gebrauch in der Küche aus der Mode kam. In der Symbolik ist die Jungfer im Grünen die klassische Pflanze der verschmähten Liebe. Junge Frauen ließen ihren Verehrern diese Blume zukommen um zu zeigen daß sie kein Interesse haben. In manchen Regionan gab es ein "Jungfer im Grünen" - Sträußchen mit Schafgarbe, Kornblume und Augentrost als Zeichen der Ablehnung.
Weitere Infos zu Acker-Schwarzkümmel und Echter Schwarzkümmel kann man hier nachlesen.
de.wikipedia.org/wiki/Acker-Schwarzk%C3%BCmmel
de.wikipedia.org/wiki/Echter_Schwarzk%C3%BCmmel
Die obigen Bilder anstanden im Mai 2011 rund um Rovinj und am Kap Kamenjak.
Ritschi
16.06.2011, 19:35
Istrien: Jungfer im Grünen...
