Istrien: Schneerose / Christrose

[Ritschi]

Die Christrose oder Schneerose, auch Nieswurz ( weil Niespulver ) oder Schwarzwurz, wegen der schwarzen Wurzeln, genannt, hat nur dahingehend etwas
mit Christus zu tun da sie auch schon zur Weihnachtszeit blühen kann, sofern der Standort und die klimatischen Verhältnisse diese zulassen. Der deutsche
Name dürfte jedoch auf eine Sage zurückgehen: Wie alle Menschen, wollte auch ein armer Hirtenjunge den neugeborenen Heiland im Stall zu Betlehem
besuchen. Er hatte auf Grund seiner Armut keine Gabe dabei und weinte bittere Tränen, wo sie zu Boden fielen,
erwuchs eine wunderschöne Blume...die Christrose.





In der Botanik ist die „Helleborus niger“, Familie der Hahnenfußgewächse, eine Besonderheit. Zum einen blüht sie bereits im Winter
und hat im Sommer ihre Ruhezeit. Zum anderen ist das was wir als Blüte sehen, nicht die eigentliche Blüte, die Nektarblätter sind
die eigentliche Blüte, diese befinden sich unter dem Pollenkranz und dem Stempel. Dies ist auch der Grund warum die „Blüte“
solange sichtbar ist, weil diese nicht abwelkt und somit nicht abfällt. Das macht sie wiederum als Schnittblume so begehrt
und als Gartenstaude ist sie deshalb lange ein „Hingucker“.





Wie viele Schönheiten in der Botanik ist auch die Schneerose sehr giftig und nicht ungefährlich. Wildtiere machen einen Bogen um sie.
Alle Pflanzenteile sind giftig und enthalten starke Herzgifte wie auch die Fingerhutarten. die stärksten Giftkonzentrationen beinhaltet die Wurzel.
In früheren Zeiten wurde sie häufig in der „damaligen Medizin“ verwendet. Man fertigte daraus auch ein Niespulver und eine Art Schnupftabak.
Beides war für empfindliche Menschen oder den so genannten „Brustkranken“ schon mal tödlich, auf Grund ihrer wirksamen Eigenschaften.
Es kam zu starken Blutungen durch die Nase und zu kollapsähnlichen Erscheinungen. Auch das sammeln der Samen kann
schon mal Brandblasen an den Fingern verursachen wenn diese nicht reif sind und Saft an die Finger gerät.
Erzählungen zufolge konnten Hexen daraus eine Salbe machen die unsichtbar macht, gesehen hat es noch keiner.





Ihr natürliches Verbreitungsgebiet sind die Nord.- und Südalpen bis Voralberg, das Apenin und der nördliche Balkan
( incl. slowenisch julischen Alpen / Kroatien ). In Deutschland beschränkt sich das Verbreitungsgebiet nur auf Bayern.
Im Berchtesgadener Land wächst sie bis 1560 Meter Seehöhe. Sie liebt die Gesellschaft von Buchen.-
oder Eichenmischwäldern ( auch Fichten ) sowie die Schneeheide, also den Erika der auch im März bereits sein
schönes „Rosa“ zeigt. In Kroatien gibt es auch eine rötlich eingefärbte Schneerosenart und häufig eine Grünliche.
Ein Standort in Kroatien ist die Region um den Nationalpark Plitvice.




Der Schnee schützt die frostempfindliche Nieswurz die kalkhaltige humose Standorte bevorzugt. Im Garten mag sie warmschattige Stellen
wie z.B. Hausmauern oder neben stark eingewurzelten Pflanzen. Die heimische Wildform, die Helleborus niger erreicht eine Wuchshöhe
von 15 – 25 cm, ihre Blüten sind dagegen mit 5 – 10 cm Durchmesser sehr eindrucksvoll und schon weit hin sichtbar. Überall im Wald erscheinen
weiße Farbtupfer. In Deutschland steht die Christrose unter Naturschutz.





Wenn die Pflanze ihre Samen ausbildet ändert sie ihre Farbe ins grünliche, die Balgfrüchte in der Mitte nehmen an Größe zu,
das Erscheinungsbild der Pflanze zeigt jetzt eine ganz neue Facette, Neben den Wildarten gibt es jede Menge Hybriden und
farblich tolle Züchtungen. Der folgende Link zeigt eine Vielfalt schönster Schneerosen.

www.alpine-peters.de/sortimen...us/galerie.asp






Weitere Informationen bieten die folgenden Link´s

de.wikipedia.org/wiki/Schneerose

www.google.de/images?hl=de&xh...og&sa=N&tab=wi

Besonders schöne Exemplare der Helleborus findet man hier:

www.helleborus-hellebores.com/Export2.html

( alle Bilder by Richy )

[Siegi]

Danke für die ausführlichen Erklärungungen und die schönen Bilder***freu***

LG aus der Bergwelt
Siegi

[Maritta]

diese grünliche Variante der Christrose ist hier in Istrien in den Wäldern sehr verbreitet. Wenn ich Veilchen pflücken gehe, sehe ich sie oft.
Danke für die schönen Bilder, Ritschi.
L.G.Maritta