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Kroatien: Neues - Interessantes - Sonstiges
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  #1  
Alt 15.07.2019, 12:41
Konni, im Istrien Forum
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Standard 36-jährige Österreicherin stirbt nach Tauchtrip in Istrien!


36-JÄHRIGE ÖSTERREICHERIN STIRBT NACH TAUCHTRIP IN ISTRIEN!
Von Norbert Rieger, Veröffentlicht am 10.07.2019


Eine 36-jährige Grazerin verstarb nach einem Tauchtrip zum Wrack „Baron Gautsch“ in Istrien.


Medienberichten zufolge habe die Grazerin am Wochenende in Kroatien an einem Gruppen-Tauchtrip zum Wrack der „Baron Gautsch“ in etwa 38 Metern Tiefe teilgenommen. Die Frau verlor zurück an der Oberfläche ihr Bewusstsein und starb später in Pula im Krankenhaus.

Das beliebte Taucherziel wird auch „Titanic der Adria“ genannt. Beim „Baron Gautsch“ handelte es sich um ein Passagierschiff der Reederei Österreichischer Lloyd, das im August 1914 vor Rovinj gesunken war. Tauchgänge sind nur in Gruppen erlaubt und nur Tauchbasen mit Genehmigung dürfen Gruppen zum Wrack führen.

Am Samstag soll die 36-Jährige einen Ausflug zum Wrack gebucht haben, der vorerst nach Plan lief, bis es offenbar beim Aufstieg an die Oberfläche zu Problemen gekommen sein soll.

Das Tauchen in mehr 30 Metern Tiefe ist Experten zufolge mit Vorsicht zu genießen, da man in einen sogenannten Tiefenrausch verfallen kann, der einem Alkoholrausch gleich kommt. Das Auftauchen birgt aber besondere Gefahren, da man dabei Dekostopps einlegen muss, damit der Stickstoff, der sich während des Tauchgangs komprimiert im Körper anreichert, langsam abgebaut werden kann.

Taucht man stattdessen zu rasch auf, dehnt sich der Stickstoff in den Gefäßen wegen des geringeren Drucks an der Oberfläche zu plötzlich aus, was zu schwerwiegenden Verletzungen und in weiterer Folge sogar bis zum Tod führen kann. Ob das auch die Todesursache der Grazerin war, wird bislang noch untersucht.


Quelle: Kroatien-Nachrichten.de


- - - - -



Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





MEER GEHT IMMER!

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Geändert von Wolfram (16.07.2019 um 08:09 Uhr)
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  #2  
Alt 15.07.2019, 12:48
Lutz, im Istrien Forum
Lutz offline
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Gerätetauchen im Meer sollte geübten Tauchern vorbehalten bleiben, insbesondere wenn es in grössere Tiefen wie hier geht.
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  #3  
Alt 15.07.2019, 14:36
Lapinkulta offline
Kroatien-Fan
 
Kroatien Fan seit: 23.08.2014
Ort: Knittelfeld, Steiermark, Österreich
Beiträge: 1.490
Standard

Ein Freund von mir ist passionierter Taucher und von ihm weiß ich, wie gefährlich solche Tauchtripps sind. Falls die Frau mit einer Gruppe unterwegs war, ist ein Unfall wie dieser eine grobe Gefährdung durch den Veranstalter.

Bei einer gut geführten Tauchbasis kann so etwas normalerweise nicht passieren, da achten die Begleiter darauf. Und wenn ein Teilnehmer in Panik verfällt und deswegen zu rasch auftaucht, wissen die Leute ganz genau, was zu tun ist und leiten unverzüglich Rettungsmaßnahmen ein.

Was in diesem beschriebenen Fall bleibt, ist ein äusserst tragischer Unfall.

- - - - -
Es gibt nicht nur Kroatien - aber es ist ein wunderbares Land!
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  #4  
Alt 15.07.2019, 16:39
Lutz, im Istrien Forum
Lutz offline
Admin
Kroatien-Profi
 
Kroatien Fan seit: 01.12.2009
Ort: Frankenthal/Pfalz
Beiträge: 5.479
Standard

An dieser Lokation gab es wohl schon öfter Unfälle:


https://taucher.net/forum-tu_am_11.9...atien-ioz81547

TU am 11.9. Baron Gautsch, Kroatien

TU am 11.9.2006 an der Baron Gautsch, Kroatien

Als Mitbetroffener möchte ich hier von einem Tauchunfall berichten, der letztendlich für alle Beteiligten gut verlief, aus dem andere Taucher - vor allem Anfänger und Urlaubstaucher - lernen können.

Nach 9 Minuten Abstieg am Seil erreichten wir zu dritt das 31 m tiefe Deck des Wracks. Buddy 4 hatte Druckausgleichprobleme und war bei 7m umgekehrt. Die Sicht betrug 2m, 14° Temperatur. Wir tauchten sofort los, steuerbordseits. Buddy 2 hatte Tarierungsprobleme, wir nahmen sie darauf hin in die Mitte, handhaltend. Da sie immer wieder und hektisch den Inflator verlangte, hielten wir nach 4 min an und beschlossen, den Tauchgang abzubrechen.

Etwa zeitgleich bemerkte ich, dass beide Buddies im Kreis um mich herumschwammen, immer wieder, bis ich realisierte, dass ich mich wie verrückt im Kreis drehte. Ich hielt daher die Flossen still, versuchte mich zu konzentrieren, verlor die beiden trotzdem aus den Augen.

8 min lang versuchte ich vollkommen orientierungslos, aufzusteigen, pendelte aber immer zwischen 35 und 25 m, ohne wesentlich Höhe zu gewinnen. Alles drehte sich, einzigoe Orientierung waren die Digitalziffern auf dem TC, die ich stark verzögert realisierte. Die Buddies sah ich ein mal weiter entfernt vorbeikreisen und mit irrem Tempo in die Tiefe stürzen, sich aneinander festhaltend. Dann stieg ich in 5 min mit einer kurzen Unterbrechung und beim zweiten mal mit 20m/sec auf 10 m, fing dort ab, machte 5 min Sicherheitsstop, da ich auf Grund des immer noch anhaltenden „Tiefenrausches“ nicht in der Lage war, die 5m Tiefe ordentlich zu halten.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Todesangst und war zudem überzeugt, dass beide Frauen nie mehr lebend nach oben kommen.

Das Boot war etwa 50m entfernt, fuhr schon los, während es den Anker lichtete, zu meinen beiden Buddies, die um Hilfe rufend und stöhnend im Wasser abgeschleppt wurden. Nach großem OK schwamm ich zum Boot. Buddy 1 lag am Boden, Schaum vor dem Mund, bekam Sauerstoff, Buddy 2 lief noch herum, bekam dann auch Sauerstoff, da sie schockbedingt fror. Der TC der beiden zeigte Deko (18min auf 6 m) an, da sie 2x auf 40m auf Grund abgesackt waren. Buddy 1 hatte unten am Wrack nach und nach Panik bekommen, weil u.a. das Wrack nicht mehr zu sehen war und wollte „rauf, nur rauf“, Buddy 2 war ohne TC und ohne Tiefenmesser (!) unterwegs und versuchte, beide heil mit Hilfe des Aladin nach oben zu bringen. Zu einem Deko- oder Sicherheitsstop waren beide mental nicht in der Lage, obwohl sie mich da oben stoppen sahen. Beide hatten mich übrigens die ganze Zeit im Blick, wunderten sich nur, dass ich wie versteinert permanent auf meinen TC starrte.

Mein TC (Seeman XP5) zeigte im übrigen nur eine Verletzung der Aufstiegsgeschwindigkeit an (Minunte 24-25, 29 auf 10,5m).

Beide kamen sofort ins Krankenhaus nach Pula, Buddy 1 sechs mal, Buddy 2 ein mal in die Druckkammer. Wir sind jetzt alle wohlauf.

Das Verhalten des Käptns und der beiden deutschen Tauchlehrer, die eine AOWD-Ausbildungsgruppe begleiteten, war übrigens vorbildlich professionell, obwohl es deren erster „Fall“ war.

Bei mir zeigte sich 2 Stunden später, als ich die Ohren ausgleichen wollte, dass mein linkes Trommelfell ein 5mm langen Riß hatte (man macht Druckausgleich und es quietscht Luft und Wasser aus dem Ohr) – kein Tiefenrauch, sondern Drehschwindel, der durch das kalte Wasser, das ins Mittelohr drang, ausgelöst wurde. Zeitverzögert, da ich eine Haube trug. Schmerzen hatte ich im übrigen bis dahin keine, auch nicht beim etwas hektischen Abstieg. Da hatte es ein bisschen weh getan, aber Indianer kennen ja keinen Schmerz und wollen zum Wrack….

Wir trafen uns letzte Woche – gemeinsam mit unseren ehemaligen Tauchlehrern, um zu analysieren, was schief gelaufen war.

Wir hatten alle drei um 30 Tauchgänge AOWD. Damit ist man auf 30-40m bei schlechter Sicht im offenen Meer ohne Orientierungspunkte schnell überfordert. Sieht man auch an den Tauchprofilen: Luft ins Jacket, steigen beginnt, wird zu schnell, zu viel ablassen, mit Zeitverzögerung wieder runter: 8 min JoJo
Niemals zu dritt. In solch chaotischen Situationen muss man einen Buddy sich selbst überlassen und sich selbst retten!
Schlechte Planung: Wir versuchten ohne Seil aufzusteigen, weil wir über den Aufstieg nicht nachgedacht hatten.
Keine Ausbildung sieht Drehschwindel vor. Kombiniert mit verzögerter Reaktion in dieser Tiefe braucht es viel Ruhe.
Geh nie ohne eigenen Tiefenmesser ins Wasser. Der von deinem Buddy reicht nicht. Besser: kauf dir einen eigenen TC – meiner hat mir mein Leben gerettet.
Ich habe ab dem Drehschwindel nie (!) mein Fini kontrolliert. Wäre während eines Durchsackens die Luft alle gewesen, wäre ich ertrunken, da ich vergessen hatte, dass man in höchster Not den Bleigurt abwirft – lieber zu schnell nach oben als unten ertrinken! Buddy 1 trug ein bleiintegriertes Jacket: ich weiß bis heute nicht, wo man da das Blei abwirft…
Buddy 1 und ich sind 47. Wir beiden „alten Säcke“ werden uns zukünftig als Urlaubstaucher outen und jeden Tauchgang abbrechen oder nicht beginnen, bei dem wir uns nicht pudelwohl fühlen (war bei diesem Tauchgang nicht der Fall).
Unsere Tauchlehrer werden mit uns eine Privatstunde absolvieren: ein von uns geplanter und von den beiden begleiteter Tieftauchgang auf über 30m, um die Angst vor dieser psychologischen Schwelle zu nehmen. Aber: ohne Guide meines absoluten Vertrauens werde ich nie wieder solche Tiefen aufsuchen.

Mein Trommelfell ist mittlerweile sehr schnell zugewachsen, trotz Entzündungen und Tinnitus. Beides wird wohl sehr bald verschwinden, dann folgt ein Drucktest auf Tauchtauglichkeit.

Beide Mädels sind ebenfalls hier in Deutschland nachuntersucht worden (das Krankenhaus in Pula ist extrem veraltet) und „pumperlgsund“.

By the way: ADAC-Plus-Mitglieder mit Auslandskrankenversicherung erhalten die Druckkammerkosten (zwischen 900 und 1500 Euro pro Sitzung!) ersetzt.
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