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Alt 02.11.2010, 15:15
Eliane, im Istrien Forum
Eliane offline
Moderatorin
Interesse: Tierschutz, Urlaubspfoten e.V.
 
Kroatien Fan seit: 01.12.2009
Ort: Frankenthal in Rheinland-Pfalz
Beiträge: 1.512
Standard 06 - Wie kann ich Streunern helfen?

In südlichen Ländern, wie auch in Kroatien, gibt es keinerlei Geburtenkontrolle der Haustiere. Niemand lässt seine Tiere kastrieren oder sterilisieren, meistens fehlt dazu das nötige Geld. Entsorgt weil tragend, weggeworfen oder einfach ausgesetzt werden sie so vom Haustier zum Streuner. Menschliche Nähe aber gewohnt finden sie sich nicht selten auf Campingplätzen, Hotelanlagen oder in den Jachthäfen wieder, wo sie von Urlaubern gefüttert werden.

Nach dem Ende der Urlaubssaison fängt dann jedes Jahr aufs Neue das grosse Elend der Streuner an. Durch fütternde und streichelnde Hände zahm geworden, oft mit Nachwuchs, bleiben nun nur die menschlichen Abfälle, um überhaupt etwas in die hungrigen Mägen zu bekommen. Mäuse, Insekten und anderes Kleingetier reicht nicht um satt zu werden. Geschwächt, nicht selten verletzt durch Kämpfe um die wenigen Futterbrocken, haben nur die stärksten ihrer Art eine Chance über den Winter zu kommen. Die Welpen, die zu spät im Jahr geboren wurden, schaffen es sowieso meistens nicht. Kälte und oft tagelang andauernde Regenfälle erledigen dabei den Rest.

Dazu kommt jetzt noch der Mensch, der die ungewollten und lästig gewordenen Hunde und Katzen entweder vergiftet, erschiesst oder bestenfalls die Tierfänger ruft, die die Tiere dann in die städtischen Auffangstationen stecken, um sie nach Ablauf von 60 Tagen umzubringen. So bleibt wenigstens noch eine klitzekleine Chance auf Vermittlung in ein neues Zuhause.

Wir werden oft von Campern oder Bootsbesitzern angesprochen, die noch spät im Jahr ihren Platz oder Boot winterfest machen, ob wir irgendwie helfen können die zahmen Tiere zu versorgen. Mit grossem Bedauern müssen wir hier leider meistens antworten: nein wir können die Tiere nicht unterbringen. Täglich erreichen den Tierschutzverein in Pula mehrere Anrufe, wo Katzen ausgesetzt wurden oder abgegeben werden. Die Pflegestellen sind bereits überbelegt und mehr Tiere können von den wenigen aktiven Vereinsmitgliedern definitiv nicht versorgt werden.

Mit etwas Planung und Eigeninitiative kann aber jeder Tierfreund etwas tun!


Das Wichtigste ist: HINSEHEN statt wegschauen!
Ignorieren sie nicht den kleinen Hund oder das Kätzchen, das seit Tagen über den Campingplatz streunt immer auf der Suche nach ein bisschen Futter. Bauen sie mit gezielter Fütterung und ruhigem geduldigem Zureden Vertrauen auf und bringen den Streuner zuerst mal zum nächsten Tierarzt. Selbst wenn er auf den ersten Blick fit ist, plagen ihn mit Sicherheit Würmer, Zecken und Flöhe. Eventuell haben sie die Möglichkeit den Hund oder die Katze mitzunehmen und so lange zu behalten bis sie ein neues Zuhause für ihn gefunden haben. Bitte informieren sie sich aber unbedingt über mögliche Krankheiten, lassen ihn testen auf Parvo und Herzwürmer und seien sie sich bewusst, dass sie hier die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen und das auch Geld kostet (Futter, Impfungen und evtl. Behandlungskosten). Wir helfen gerne bei der Vermittlung über das Internet. Findet sich doch ein Plätzchen bei einem hiesigen Tierschutzverein, so übernehmen sie bitte die Patenschaft, denn die Vereine können die Kosten für die Kastrationen/Sterilisationen, Impfungen und den Unterhalt der Tiere unmöglich alleine stemmen, denn sie werden in den seltensten Fällen von den Kommunen unterstützt.

Bei den wild lebenden Katzen kann man durch ganzjährig betreute Futterstellen, gezielte Kastrationsmassnahmen und durch Schutzhütten die Populationen dauerhaft begrenzen. Reden Sie mit dem Campingplatzbetreiber, Hotelier oder Chef der Marina ob Kastrationskampagnen von ihnen unterstützt werden. Es ist nicht immer einfach den Leuten klar zu machen, dass dadurch ihr Sympathiebonus bei den tierfreundlichen Touristen aus Deutschland und anderen Ländern deutlich steigt und dies zu einem Imagegewinn und letztendlich mehr Geld in der Kasse führt. Haben sie schon mitbekommen, dass Katzen vergiftet wurden, so suchen sie Zeugen, machen Bilder und drohen mit der Presse, denn es ist klar ein Verstoss gegen geltendes Tierschutzgesetz. Haben Sie die Verantwortlichen überzeugt und etwas Finanzhilfe erbettelt, geht es darum Mitstreiter zu finden, einmal um die Kosten aufzuteilen und aktive Helfer zu rekrutieren. Im Laufe eines Sommers kann somit eine Katzenstation entstehen, wo die Tiere gut überleben, sich nicht mehr vermehren und die freien Plätze dauerhaft besetzen, vorausgesetzt Zu- und Abwanderungen werden in regelmässigen Abständen kontrolliert, ebenso wie der Gesundheitszustand der Tiere.

Schauen Sie hin, ergreifen Sie die Initiative und helfen Sie den Streunern an ihrem Urlaubsort!


Urlaubspfoten e.V.

- - - - -
Tierschutz in Deutschland und Kroatien > www.urlaubspfoten.de

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