Weihnachtslieder
Der Ursprung der Weihnachtslieder liegt im gesungenen Teil der weihnachtlichen Liturgie des Mittelalters. Neben den Krippenspielen und dem Quempas-Singen, hat nicht zuletzt Martin Luther durch das Einbeziehen der Gemeinde in seine eindrucksvollen Weihnachtschoräle das Weihnachtslied popularisiert.
Der Ursprung der Weihnachtslieder, also gesungener Texte, die das Weihnachtsgeschehen thematisieren, liegt im Mittelalter. Als Teil der Liturgie sang der Priester bei der Mitternachtsmesse lateinische Lieder. Das allmähliche Einbeziehen der Kirchenbesucher in das kirchliche Singen und das Aufkommen der Krippenspiele mit seinem ausgeprägten Liedgut verschafften dem Weihnachtslied nach und nach den Eingang in die häusliche Weihnachtsfeier. Vor allem die Reformation trug zur Popularisierung des Kirchen- und Weihnachtsliedes bei. Allen voran erkannte Martin Luther mit seinen Weihnachtschorälen und eindrucksvollen deutschen Texten die Gemeinschaft stärkende Wirkung des Liedes im Gottesdienst. Einige seiner Weihnachtslieder, wie beispielsweise "Vom Himmel hoch, da komm ich her!" gehören heute noch zu den beliebtesten.
Allmählich wurde das Musizieren überhaupt zum Bestandteil der standesgemäßen Erziehung im Bürgertum. So entwickelte sich das bürgerliche Liedgut des 19. Jahrhunderts mit der Folge, dass der Bedarf an populärer Notenliteratur stieg und damit auch neue, der Zeit entsprechende Weihnachtslieder aufkamen.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts erfuhr das Weihnachtslied die massenmediale Verbreitung, so dass ein kommerzieller Weihnachtsliedermarkt entstanden ist, der für jeden Geschmack, sei es Klassik, Pop oder Techno, etwas zu bieten hat.
Quempas-Singen
Beim Quempas-Singen wird die dunkle Kirche nur von Kerzen erhellt, die die Quempas-Sänger, die sich in vier Gruppen in der Kirche verteilen, in den Händen halten. Im Wechselgesang lösen sich die Gruppen von Strophe zu Strophe ab. An ihren Lichtern entzünden die Kirchengänger am Ende ihre Kerzen, um damit ihre Christbaumbeleuchtung zu Hause anzuzünden. Der Name leitet sich von dem lateinischen Liedtext ab: Quem pastores laudavere (Den die Hirten lobten sehre).