Riesenhai taucht vor beliebtem Strand an kroatischer Adria auf

[Lutz]

Fischer filmte Rückenflosse: Riesenhai taucht vor beliebtem Strand an kroatischer Adria auf

Ein riesiger Hai kreuzt derzeit vor den Stränden der kroatischen Adria-Halbinsel Istrien auf. Ein Fischer entdeckte das acht Meter lange Tier nur 200 Meter entfernt von einem beliebten Strand.

Opatja - Die etwa 30 Kilometer lange Opatija Riviera an der Ostküste der Halbinsel Istrien ist das älteste Ferienziel Kroatiens. Schon während der Zeit, als das Land an der Adria noch Teil der Habsburger Monarchie war, urlaubten hier die vornehmen Herrschaften aus Wien, was sich in den Jugendstilvillen an der Küstenstraße widerspiegelt. Das Fischerdorf Medveja liegt mittendrin und glänzt mit azurblauen Kiesstränden, was in dem felsigen Küstenabschnitt eine Ausnahme ist.



Riesenhai in der Adria vor Kroatien sorgt bei Experten für Erstaunen
Nur 200 Meter von diesen Stränden entfernt filmte ein Fischer vor kurzem die Rückenflosse eines riesigen Hais, der vor dem Ufer seine Runden drehte. Der einheimische Berufsfischer Nikola Frankovic entdeckte das Tier beim Ausfahren, filmte es und schickte das Video der Fakultät für Naturwissenschaften in Pula. Man sieht die Rückenflosse, wie sie durch das Wasser pflügt, kurz taucht auch die Schnauze auf, das Tier zieht dann einen Kreis und taucht unter dem kleinen Boot hindurch.

Die Biologen identifizierten den kolossalen Fisch als Riesenhai (Cetorhinus maximus), dessen Länge die Fakultät auf etwa acht Meter schätzte. Die Fakultät postete das Video bei Facebook.

Die vor Kroatien aufgetauchte Tierart kann bis zu zehn Meter lang werden
Der Riesenhai ist ein echtes Schwergewicht. Er kann bis zu zehn Meter lang und bis zu vier Tonnen schwer werden. Damit ist er nach dem Walhai der zweitgrößte Fisch der Erde. Der weiße Hai ist dagegen fast ein Zwerg. Er wird maximal sechs Meter lang. Im Gegensatz zum Walhai, der das Wasser ansaugt und durch seine Kiemenreusen filtert, schwimmt der Riesenhai mit geöffnetem Maul knapp unter der Wasseroberfläche und lässt das Wasser durch seine Kiemen strömen.

So kann er etwa 1800 Tonnen Wasser pro Stunde nach Nahrung filtern. Riesenhaie bevorzugen eigentlich kalte bis mäßig warme Gewässer, in denen sie dem Planktonangebot folgen. Kleinkrebse und andere Planktonorganismen verfangen sich in den schleimbedeckten Zähnen und werden beim Schließen des Mauls in den Schlund gespült. Badegäste müssen sich also keine Sorgen machen, vom Riesenwal gefressen zu werden.

Der Riesenhai in der Adria hat einen Speiseplan, der Badegäste interessieren könnte
Ein ausgewachsenes Tier braucht jeden Tag bis zu 500 Liter Zooplankton. Im Mittelmeer kommen Riesenhaie laut WWF eher im westlichen Teil vor. Aber eigentlich liegt ihr Hauptvorkommen im nordöstlichen Atlantik, von Nordafrika über die Gewässer Großbritanniens bis nach Island. Auf der Südhalbkugel sind sie in Südaustralien, im südlichen Südamerika und an der Spitze Südafrikas verbreitet.

Möglicherweise ist es der gleiche Riesenhai, der im vorigen Winter in den italienischen Adria-Gewässern bei Triest auftauchte. Ebenfalls vor Istrien besucht derzeit ein neugieriger Delfin die Hafenstädte der Halbinsel. Auch seltene Engelhaie wurden in der Adria in diesem Sommer aufgespürt, sie galten dort als ausgestorben. Im vorigen Jahr tauchten sogar Pottwale vor der kroatischen Küste auf. Fischer entdeckten außerdem bei der Insel Vis sogar zwei Finnwal-Herden, die zweitgrößten Tiere der Erde überhaupt.