Immer häufiger erhalten wir Anfragen von Tierfreunden, die speziell die Hunde aus einer Tötungsstation holen möchten. Die Station von Pula befindet sich an der Mülldeponie Kastijun, zu finden auf dem Weg von Pula nach Premantura, noch vor dem Ort Vinkuran links abbiegen. Auf der Seite der verantwortlichen
Veterinarstation in Pula kann man sich die Hunde vorab ansehen, allerdings ist diese Seite nicht gerade aktuell. Natürlich ist das grundsätzlich eine tolle Sache, aber leider auch mit einigen Risiken verbunden.
Der Gesundheits- und Gemütszustand der Hunde in der Tötungsstation ist weitgehend unbekannt. Sie sollten zwar durch den aufnehmenden Veterinär gecheckt werden, aber das ist leider nur Theorie. In der Praxis werden sie einfach in eine Box gesteckt und meistens noch nicht einmal gegen Parasiten behandelt. Es beschäftigt sich auch niemand mit ihnen, sie sitzen tagein tagaus Ihre Zeit im engen, trostlosen Zwinger ab, Welpen genauso wie erwachsene Hunde, sodass man keine Aussagen über den Charakter der Tiere machen kann. Ein vollkommen gesunder Hund sitzt unter Umständen direkt neben einem schwer kranken Hund und wie die Zwinger desinfiziert werden, ob überhaupt ist ebenfalls fraglich. Wir raten daher dringend einen Hund aus der Tötung einem gründlichen und umfassenden Gesundheitscheck zu unterziehen, noch bevor er geimpft wird. Tierarzt unseres Vertrauens in Pula ist
Dr. Hajster, auf jeden Fall mindestens einen Parvo Schnelltest machen lassen! Ausserdem sollten die Hunde noch in Kroatien zunächst in eine Einzelhaltung, also eine Art Quarantäne, damit sie einige Zeit genau beobachtet und gut versorgt werden können (Inkubationszeit bei versch. Krankheiten) bevor man wirklich sagen kann, die Tiere sind fit für den Transport und können endgültig vermittelt werden. Bei einem 3wöchigen Urlaub, kann man das unter Umständen auch selbst machen, wenn in der Ferienunterkunft auch Haustiere zugelassen sind. Welpen haben dabei ein erhöhtes Risiko zu erkranken, weil ihr Immunssystem noch nicht richtig arbeitet. Im Jahr 2010 wurden 2 Welpen von einer Tierschützerin mitgenommen, die 2 Tage später deutliche Anzeichen von Parvovirose zeigten. Die Behandlung ist äusserst schwierig und kostenintensiv und die Krankheit hoch ansteckend und ebenfalls gefährlich für den Menschen; weiterführende Informationen
Parvovirose.
Wir wollen hier keine Panik machen, aber auf das bestehende Risiko hinweisen. Gerade wenn man mit eigenem Hund reist, sollte das Risiko so klein als möglich gehalten werden.
Bei Tieren aus dem privaten Asyl von Ruka Sapi sieht das natürlich völlig anders aus. Man kennt die Hunde und Katzen, kann Aussagen über deren Charakter machen und weiss, welche Wehwehchen sie unter Umständen plagen. Ausserdem sind diese gechipt, meist kastriert, geimpft und weitgehend frei von Parasiten. Ausnahmslos alle Tiere haben schlimme Schicksale hinter sich und stammen zum Teil aus der Tötungsstation. Jedes Tier, das aus dem Asyl vermittelt wird, macht Platz für die nächsten Notfelle!
Jeder der sich entschliesst einen Hund oder auch mehrere Hunde aus einer Tötungsstation zu holen sollte sich gründlich informieren und nur wenn alles passt, der Hund gesund ist und alle notwendigen Papiere, Chip usw. vorliegen sich dazu entschliessen.
Eliane