Deutsche Aufsichtsbehörden schlagen Alarm. Die italienische Bank Unicredit bereitet eine 13 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung vor - und zieht von ihrer Tochter HVB drei Milliarden Euro ab.
Die kriselnde italienische Großbank Unicredit greift in die Taschen ihrer deutschen Tochter HypoVereinsbank (HVB). Das Mailänder Institut zieht im laufenden Jahr eine Sonderdividende von drei Milliarden Euro aus München ab, teilte UniCredit am Montag mit.
Die deutschen Aufsichtsbehörden sehen mit Sorge, dass die HVB durch den Mittelabfluss geschwächt wird, wie ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagte. "Wir sind nicht erfreut." Parallel erhöht die Europäische Zentralbank den Druck auf die größte italienische Bank, die aktuell an einer 13 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung arbeitet.
Bis Ende Februar muss Unicredit der EZB einen Plan für den Abbau fauler Kredite vorlegen, wie das Geldhaus einräumte. Die Kapitalquote der Bank sei wegen hoher Abschreibungen Ende 2016 auf rund 8 Prozent gefallen. Damit unterschreitet das Institut die individuellen Kapitalvorgaben der EZB (SREP-Quote) um etwa 2 Prozentpunkte, was die Aufsicht jedoch zeitweise akzeptieren will.
Anleger reagierten verschnupft: Aktien der UniCredit brachen am Montag in der Spitze um mehr als 5 Prozent ein.
1500 Jobs sollen allein bei der HVB wegfallen
Unicredit leidet seit Jahren unter der Wirtschaftsflaute in Italien. Der neue Vorstandschef Jean Pierre Mustier will deshalb mit der größten Kapitalerhöhung in der Wirtschaftsgeschichte des Landes die Löcher in der Bilanz stopfen und den Abbau fauler Kredite finanzieren. Zudem sollen weitere 6500 Stellen gestrichen werden, davon rund 1500 bei der HVB. Der Umbau führte im vierten Quartal zu Abschreibungen von 12,2 Milliarden Euro.
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