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Alt 29.03.2019, 14:16
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Standard Meeresschildkröten in der Adria

Meeresschildkröten in der Adria
Von Norbert Rieger, Veröffentlicht am 29.03.2019

Unechte Karettschildkröten waren vor kurzem noch in der Adria und im Mittelmeer vom Aussterben bedroht. Die Bevölkerung dieser Tierart erholt sich jedoch dank der Bemühungen europäischer Wissenschaftler, angeführt von dem Biologen Draško Holcer.


Das die Sorge um Meeresschildkröten nicht nur ein Anliegen der lokalen Gemeinschaften ist, zeigt ein Projekt von den kroatischen Biologen Draško Holcer, den Kurator des kroatischen Naturkundemuseums in Zagreb und Leiter des Blue World Institutes.

Projek LIFE

“Es ist ein Projekt, das von der Europäische Union finanziert wird. Das Projekt unter den Namen LIFE ist einer der ältesten Projekte der EU, dass den Schutz der Lebensräume von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten finanziert.” Sechs Länder und neun Partner nehmen an diesen Projekt teil, bei dem wir mehr als fünf Millionen Euro erhalten und für einem Zeitraum von 5 Jahren angelegt ist. Das Ziel dieses Projektes besteht darin, Organisationen, Institutionen und Menschen zu vereinen, die sich für den Schutz der Meeresschildkröten in ihrem gesamten Lebensraum und ein kohärentes Umfeld einzusetzen. Nun was ist das Problem? Die Meeresschildkröten im Mittelmeerraum sind hauptsächlich unechte Karettschildkröte. Die andere Spezies, die wir hier vorfanden, sind die Grünen Meeresschildkröte, während unechte Karettschildkröte in einem großen Gebiet der Adria und des ganzen Mittelmeerraumes liegen.”, sagt Holcer.

Die Unechten Karettschildkröten leben schon lange an der Adria. Sie ernähren sich dort und verbringen dort ihren Winter. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass sie sich in der Nordadria aufhalten, bis sie etwa 20 Jahre alt sind und dann die warmen Strände von Griechenland, Zypern und der Türkei ansteuern, um ihre Eier zu legen.

“Wir haben gelernt, dass gerade die Nordadria die wichtigste Region für die Unechte Karettschildkröte im gesamten Mittelmeerraum sind. Die größte Anzahl dieser Art lebt, reift und überwintert an der Nordadria. Was wirklich interessant ist, dass die Tracking-Forschung gezeigt hat, dass die Weibchen, die in der Adria ihren Ursprung haben, die größten ihrer Art sind. Diese großen Schildkröten sind gut ernährt und die Weibchen, sind größer als diejenigen, aus der Türkei oder auf Zypern. Die Weibchen legen dabei eine größere Anzahl von Eiern ab und tragen somit zu einer stärkeren Erholung der Art bei. Gleichzeitig ist es interessant, dass die Schildkröten eine Art Zugehörigkeit zu einem bestimmten Gebiet aufweisen. Die Schildkröten verbringen einige Zeit in offenen Gewässern, etwa zwei bis drei Jahre im Mittelmeer, danach ziehen sie in ein anderes Gebiet. Die Schildkröten, die in Griechenland nisten, reifen und leben an der Adria und erreichen dort ihre sexuelle Reife. Das heißt, sie verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit an der Adria, weil Schildkröten etwa zwei Jahrzehnte brauchen, um die Geschlechtsreife zu erreichen. Erst wenn sie diesen Punkt erreicht haben, verlassen sie die Adria und begeben sich in die Gebiete, in denen sie nisten. Wie man weiß, kehren sie zu denselben Stränden zurück, an denen sie geschlüpft sind, erklärt uns Holcer.

Mehr als 20.000 Meeresschildkröten

Nach dem Brüten und Eierlegen kehren Meeresschildkröten wieder an die Adria zurück. Kein Wunder also, dass die Adria eine große Anzahl von Meeresschildkröten hat. Wissenschaftler schätzen, dass es in der Adria mehr als 20 Tausend Meeresschildkröten gibt.

“Man muss verstehen, was diese Tiere an der Adria tun, denn die Adria ist nicht nur für sie wichtig, die Schildkröten sind auch für die Adria wichtig. Meeresschildkröten ernähren sich meist vom Meeresgrund und die Nordadria einigt sich hervorragend hierfür. Der Meeresboden ist relativ flach, er reicht bis 10, 20, 30 bis 50 Metern tief und ist leicht zu erreichen. Sie ernähren sich am Meeresgrund und wenn die Meeresschildkröten voll sind, kehren sie an die Wasseroberfläche zurück, um zu atmen. Als Tiere, wie Eidechsen und Schlangen, brauchen sie Wärme aus ihrer Umgebung, das heißt Wärme des Meeres oder der Sonne. Sie verbringen einige Zeit an der Oberfläche, bekommen etwas Sonne und Wärme und bevor sie vor dem Tauchen wieder nach unten schwimmen, lassen sie ihre Exkremente auf der Oberfläche liegen. Diese dienen dann als Basis einer organischen Produktion. Die Schildkröten bringen Nährstoffe an die Oberfläche, diese füttern die kleinen Grünalgen, die wiederum ernähren Plankton und so weiter und so weiter. Sie beteiligen sich somit an dem natürlichen Prozess der Zirkulasierung von Nährstoffen,” verdeulicht der Biologe Holcer.

eTurtle-Anwendung

Die Wissenschaftler haben eine Anwendung namens eTurtle entwickelt, um die Schildkröten weiterzuverfolgen. Hierzu sagte Holcer folgendes:

“Im Internet oder über eine App, die man herunterladen und auf Ihrem Smartphone installieren kann, können die Benutzer uns berichten, was sie sehen. Sei es ein totes oder lebendiges Tier, ein Nest oder etwas Ähnliches. Wir nennen es das System der Bürgerwissenschaft. Es ist ein Konzept, das ziemlich populär geworden ist. Es ist tatsächlich ein Weg, um die Bürger zu motivieren, mehr über den Naturschutz zu lernen, aber auch, um uns zu helfen, Daten zu sammeln. Wir benötigen diese, um Informationen zur Sterblichkeitsrate oder zu Orten, an denen die Tiere häufig gesichtet werden zu sammeln Aber auch Informationen zu Nistplätzen zu erhalten, die uns nicht bekannt waren. All dies sind Informationen, die uns dabei helfen, unser Management und unsere Maßnahmen für eine Erhaltung dieser Tiere zu verbessern.”

Es gibt zwei Zentren in Kroatien, die Populationen von Meeresschildkröten an der Adria überwachen: Das Blue World Institut auf der Insel Lošinj und die Halbinsel Verudela in der Nähe von Pula. Sie arbeiten oft mit Bürgern zusammen, die über Schildkrötenmigrationen berichten und an Ihrer Rettung teilnehmen. Diese Geschichten haben oft ein glückliches Ende und die Schildkröten kehren zum Meer zurück.


Quelle: Kroatien-Nachrichten.de


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Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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