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  #1  
Alt 18.01.2010, 11:24
Eliane, im Istrien Forum
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Kroatien Fan seit: 01.12.2009
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Standard 08 - Welche Krankheiten kommen in Kroatien vor?

Zwei tolle Informationsseiten über parasitäre Infektionskrankheiten bei Tieren möchte ich Euch nicht vorenthalten. Hier wird sehr ausführlich informiert über: Parvovirose, Ehrlichiose, Babesiose oder Piroplasmose, Hepatozoonose, Leishmaniose und Dirofilarien als Auslöser der Herzwurmerkrankung.

Der Verein Parasitus Ex e.V. hat wahnsinnig viel Material zu den o.a. Krankheiten zusammengetragen und auf der vereinseigenen Webseite veröffentlicht. Man arbeitet derzeit schon an der neuen Internetpräsenz www.parasitosen.com/, die aber erst noch mit Inhalten gefüllt werden muss.

Dr.rer.nat. Torsten J. Naucke hat mit seinen Seiten zu Leishmaniose und anderen wie er es nennt *Neue Erkrankungen im Mittelmeerraum* ebenfalls umfassende Informationen zusammengefasst - Prädikat: lesenswert!

Wir möchten wirklich keine Panik machen, dass jetzt jedes Tier aus dem Mittelmeerraum ein erhöhtes Risiko hat, diese Krankheiten in sich zu tragen. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn laut unserem Tierarzt Dr. Henri Hajster wurden in den letzten Jahren im Raum Pula keine Fälle von Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose bekannt. Dirofilarien kommen jedoch vor, die Krankheit wurde von Italien eingeschleppt, und man sollte, wenn man einen Hund mit nach Hause nehmen möchte, darauf testen lassen*. Verantwortungsvolle Tierbesitzer sollten dennoch über diese Risiken informiert sein, zumal die Aussage der Forschung lautet, dass bisher der 45. Breitengrad (liegt in etwa auf der Höhe der Stadt Rovinj) als nördliche Grenze für die Verbreitung der Leishmaniose anzunehmen ist.

Eliane

*Die Diagnose kann durch eine mikroskopische Untersuchung von Kapillarblut oder einen Knott-Test auf Mikrofilarien erfolgen, die Nachweissicherheit beträgt aber nur etwa 75 %. Der Antigennachweis im Serum ist ebenfalls erst ein halbes Jahr nach der Infektion, mit der Freisetzung von Mikrofilarien sicher. Für den Nachweis existiert ein immunochromatographischer Schnelltest (Speed DIRO), der derzeit ca. 30,00 EUR kostet (Stand 03.2010).
Quelle: Wikipedia

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Tierschutz in Deutschland und Kroatien > www.urlaubspfoten.de


Geändert von Eliane (18.01.2010 um 12:48 Uhr)
  #2  
Alt 21.06.2010, 15:31
Eliane, im Istrien Forum
Eliane offline
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Standard Tollwut

Aus aktuellem Anlass Tollwütige Katze in Funtana möchte ich hier noch einmal auf das Thema Tollwut eingehen.

Wenn man mit Tieren verreist, sollte diese zwingend gegen Tollwut geimpft sein. Diese Impfung ist sowieso Pflicht im europäischen und internationalen Reiseverkehr. Hierzulande wird die Tollwutimpfung von Menschen oft vernachlässigt, weil in Deutschland einfach nicht mehr zwingend die Notwendigkeit dazu besteht. Für Reisende in tollwutgefährdete Länder, vor allem bei Aufenthalt in ländlichen Gebieten oder beruflichem Umgang mit Tieren, bei Rucksack-, Abenteuer- und Trekkingreisen und bei Reisen in Länder, wo keine ausreichende medizinische Versorgung zu erwarten ist, ist eine vorbeugende Impfung aber durchaus angebracht. Stark gefährdet sind vor allem Kinder, die völlig unvoreingenommen auf ein Tier zugehen.

Es gibt einmal die vorbeugende Impfung, die eine oder mehrere Injektionen bis zum vollen Impfschutz umfasst und die Impfung nach Exposition, also nach Kontakt mit dem Tollwutvirus (Kontakt mit dem Speichel tollwütiger Tiere). Diese sollte unverzüglich erfolgen, ist aber in der Regel auch noch Stunden nach dem Erstkontakt wirksam. Das Risiko einer Infektion ist umso kleiner je weiter die Wunde sich vom vom Kopf entfernt befindet und durch den Biss keine venösen Blutgefäße verletzt wurden (siehe auch Wikipedia Tollwut), da sich die Tollwut-Erreger mit einer Geschwindigkeit von circa 1 cm/Tag in Richtung Gehirn bewegen. Natürlich ist eine entsprechende Erstversorgung der Wunde mit gründlicher Desinfektion Grundbedingung. Die Erfolgsquote einer nachträglichen Impfung ist also sehr hoch.

Wie zeigt sich die Tollwut bei infizierten Tieren?
Infizierte Tiere sind bereits drei bis sieben Tage vor Ausbruch von Symptomen und während der gesamten Erkrankungsdauer ansteckend. Man unterscheidet bei erkrankten Tier zwischen der *rasenden Wut*, die sich mit folgenden Symptomen bei Hund und Katze zeigen kann: besonders aggressiv und bissig, grundlose Nervosität und leichte Erregbarkeit, gesteigerter Geschlechtstrieb und unmotiviertes bellen des Hundes. Die kranke Katze miaut ständig und reagiert aggressiv auf Reizungen aller Art. Später stellen sich beim Hund Lähmungen ein, die zu heiserem Bellen, Schluckstörungen (starkes Speicheln, Schaum vor dem Maul), Heraushängen der Zunge führen und die Hinterbeine werden gelähmt, sodass das Tier sich nicht mehr aufrichten kann. Bei der Katze erscheint die Lähmung der Gliedmassen erst im Endstadium.

Spricht man von der *stillen Wut* so fehlen die Symptome wie oben beschrieben und die Tollwut beginnt gleich mit den Lähmungserscheinungen. Es gibt auch atypische Verläufe, die zunächst einer Magen-Darm-Kanal-Entzündung (Gastroenteritis) gleichen. Beides ist für den Laien als Tollwut kaum zu bestimmen.

Tollwut ist also immer noch eine sehr gefährliche Virusinfektion, die unbehandelt beim Menschen sicher tödlich verläuft. Daraus ergibt sich ein besonders vorsichtiger Umgang mit fremden Tieren, die in gefährdeten Gebieten leben. Dennoch kann man offensichtlich verunfallten Streunern helfen, eben mit entsprechenden Vorsichtsmassnahmen. Der Umkehrschluss, dass dann nämlich alle Tiere infiziert sind, ist sicher nicht richtig.

Der Beitrag hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und auf einige Ausführungen wie z.B. die Definition und Verlauf der Krankheit beim Menschen wurde zwecks besserer Übersichtlichkeit bewusst verzichtet.

Eliane

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Tierschutz in Deutschland und Kroatien > www.urlaubspfoten.de

  #3  
Alt 27.06.2010, 20:16
Eliane, im Istrien Forum
Eliane offline
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Standard Parvovirose

Parvovirose wird durch das Canina Parvovirus verursacht, zählt zu den Infektionskrankheiten und betroffen sind meist Welpen zwischen 2 und 16 Wochen, deren eigenes Immunsystem noch nicht genügend entwickelt ist, sowie alte Tiere. Dazu ist diese Krankheit hoch ansteckend, auch für den Menschen. Die Erreger sind zudem sehr resistent und überleben bei normaler Raumtemperatur bis zu einem Jahr (viele gängige Desinfektionsmittel sind absolut wirkungslos). Sie werden über Maul- und Nasenschleimhaut aufgenommen und zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit liegen in etwa 4-10 Tage.

Sofortige Isolation und strikte Quarantäne für die betroffenen Tier ist Pflicht. Wegen der umfassenden und schwierigen Desinfektionsmassnahmen bei der Pflege, sollten die Tiere stationär in eine Tierklinik aufgenommen werden.

Symptome:
Mattigkeit, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, hohes Fieber oder Untertemperatur. Kurz darauf erbrechen die Tiere massiv, dazu kommt explosionsartiger, stinkender Durchfall, anfangs wässrig aber bald mit Blut und Darmschleimhautfetzen vermischt. Durch Flüssigkeits- und Gewichtsverlust kann bei schweren Fällen innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod eintreten. Bis zu 12 Wochen alte Welpen sterben häufig an der Infektion, ohne dass es vorher zu den geschilderten Symptomen gekommen ist. Der Erreger greift hier den Herzmuskel an was zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktion führt.

Behandlung:
Infusionen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, Gabe von Elektrolytlösungen, Antibiotika und Interferon.

Folgen:
Tiere, die überleben, können dauerhafte Herzschäden mit entsprechend eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbehalten.

Vorbeugung:
Unbedingt beim Tierarzt noch im Urlaubsland einen Schnelltest machen lassen. Eine Impfung ist in Abhängigkeit vom Wirkstoff ab der 6. bzw. 8. Lebenswoche des Welpen möglich, muss allerdings noch 2 x wiederholt werden, bis der volle Impfschutz besteht.

Die Krankheit ist beim Veterinäramt weder anzeige- noch meldepflichtig. Dennoch passiert es häufig, dass ein Tierarzt Meldung macht, besonders wenn der Verdacht besteht, dass Welpen illegal eingeführt wurden und dann wird es richtig unangenehm und teuer. Die Tiere werden beschlagnahmt und auf Kosten des Halters in einem Tierheim oder -klinik untergebracht. Die pathologische Untersuchung muss bezahlt werden wenn ein Tier stirbt, sowie der stationäre Aufenthalt der überlebenden Tiere. Bei weiteren Tieren im Haushalt, ist unter Umständen auch der Einsatz eines Kammerjägers gefragt. Dazu kommen Verwaltungskosten und in der Regel eine nicht unerhebliche Geldstrafe. Da ist man schnell bei 5.000,00 EUR und mehr.

Eliane

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