Streit um die Corona-Impfstoff-Verhandlungen der EU: Deutschland gab 70 Millionen Impfdosen weg
Immer wieder wird auch verteidigend betont, dass der
Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens
Biontech dabei zu kurz kam, weil er vergleichsweise teuer und schwierig zu lagern ist. Seine
Erfolgschancen seien zum Zeitpunkt der
Verhandlungen noch unsicher gewesen. Einige EU Länder scheinen deshalb
große Zweifel am Biontech-Mittel gehabt zu haben. Einer Recherche der
Bild-Zeitung zufolge sollen diese Länder sogar die Impfstoff-Dosen von Biontech ganz
abgelehnt haben.
Deutschland habe sich daraufhin
100 Millionen Dosen Biontech-Impfstoff gesichert, den andere EU-Staaten nicht hätten haben wollen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel soll diese Entwicklungen am
Dienstag in der Gipfelrunde mit den Ministerpräsidenten geteilt haben, so die
Bild. Nachdem sich Deutschland die zusätzlichen 100 Millionen Impfstoff-Dosen gesichert hatte, kam es demnach zu einem
Rückzieher.
Ab Mitte November wurde langsam die
Wirksamkeit des Biontech-Impfstoff deutlich. Die
skeptischen EU-Länder bereuten ihre Entscheidung und entschieden sich um. Man wolle nun doch seinen Anteil an den 100 Millionen Dosen. Diesen Meinungs-Umschwung bestätigte auch Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn: „Die Akzeptanz hat sich parallel zu seiner nachgewiesenen Wirksamkeit erhöht.“ Merkel erklärte weiter, die Bundesregierung habe zugestimmt und den anderen Ländern
mehr als 70 der 100 Millionen Dosen überlassen haben. Deutschland behielt „nur das, was uns zusteht“, so Merkel.
https://www.merkur.de/welt/corona-im...-90161026.html
Dazu passend:
Auch auf
nationaler Ebene besteht noch
Klärungsbedarf. Schon seit Monaten steht die Frage im Raum, ob Deutschland sich in einer direkten Vereinbarung mehr Impfstoff von Biontech hätte sichern sollen. Im September sagte
Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) dem Hersteller
Biontech Fördergelder in Höhe von 375 Mio. Euro zu verlangte dafür aber keine konkrete Gegenleistung. Auch das sorgte für Kritik. Der
Bild zufolge soll JensSpahn dagegen protestiert und einen sogenannten „Ministervorbehalt“ eingelegt haben, um eine
Gegenleistung in Form von Impfdosen festzulegen.
Die Ministerin lehnte ab und betonte: Es sei „grundsätzlich wichtig, dass die Förderung von Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln aus Steuermitteln auch zu einer verbesserten Versorgung in und für Deutschland führt. Diesen Grundsatz hat das Bundesministerium für Gesundheit auch in der Ressortabstimmung zum Förderprogramm des BMBF zur Impfstoffentwicklung deutlich gemacht.“
Wohlgemerkt DEUTSCHLAND hat mit deutschem Steuergeld die Entwicklung des Impfstoffs gefördert - nicht die EU!