Dvigrad - die Geisterstadt
Westlich von Kanfanar liegt tief unten im Dragatal auf einem Hügel die Geisterstadt Dvigrad. Es sind die Ruinen einer spätmittelalterlichen Siedlung, die einst wegen ihrer guten Lage eine wichtige Rolle im Handel spielte. Nach der ersten Besiedlung durch die Illyrer folgten die Römer, die ihre beiden Besiedlungen Parentino und Moncastello auch Duo Castra (Dva grada - zwei Städte) nannten. Die frühere Siedlung Moncastello ist das spätere Dvigrad, gegenüber befand sich die Siedlung Parentino, das im Krieg zwischen den Genuesern und Venezianern Ende des 14. Jh. sehr gelitten hat. In Dvigrad (Moncastello) wurden jedoch Verteidigungstürme und Wehrmauern sowie die romanische St. Sophia-Kirche gebaut. Als 1630 Pest und Malaria in Dvigrad ausbrachen starben fast 90% der Bevölkerung, worauf die überlebenden Einwohner für immer die Stadt verließen. So wurde aus einer einstmalig mächtigen und strategisch wichtigen Metropole mit bis zu 200 Gebäuden eine Geisterstadt.
Die Stadtmauern mit Türmen und Stadttor sind noch gut erhalten und innerhalb der Bastionen stehen noch etliche Ruinen. Es ist schön und macht Spaß im stillen und grünen Labyrinth der verfallenen Gebäuden umher zu laufen. Weit kann man von hier in das Karsttal und auf die Hochebene schauen.
Eine Legende erzählt, dass vor ca. 300 Jahren der Seeräuber H. Morgan in Dvigrad lebte und dort einen Schatz vergraben haben soll. Allerdings ist er bis heute noch nicht gefunden worden.
Auf dem gegenüberliegenden Hügel von Dvigrad steht die Kapelle St. Antonius mit schönen Fresken, die ein unbekannter Meister im 16. Jh. erschaffen hat.
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Konni und Wolfram