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Kroatien: Neues - Interessantes - Sonstiges
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Ikea ist für Kroatien ein Lehrbeispiel
Ikea ist für Kroatien ein Lehrbeispiel
Ikea hat lange gewartet, bis seine Investitionen in Kroatien verwirklicht werden konnte. Zagreb. Der schwedische Möbelriese Ikea will diesen Sommer seine Pforten in Kroatien öffnen. Südöstlich von der Hauptstadt Zagreb laufen die Bauarbeiten nach Plan. Für den Investor wurden buchstäblich Berge versetzt-die staatliche Autobahngesellschaft verlegte die Mautstation um einige Kilometer zurück, um den künftigen Ikea-Kunden die Mautgebühr bei der Zufahrt zu ersparen. Ein solches Entgegenkommen für Investoren war in der Vergangenheit jedoch nicht immer der Fall. Aber Ikea hat sich in vielerlei Hinsicht als bedeutend für Kroatien erwiesen. Zum einen könnte man die langwierige Ansiedlung des schwedischen Möbelhauses als Lehrstück dafür anführen, wie man Investoren eigentlich nicht behandeln soll. Denn jahrelang kämpften die Schweden mit der kroatischen Bürokratie, die sich zunächst in Grundstücksfragen, dann in Genehmigungsfragen als unkooperativ erwies. Attraktive Jobs Zum anderen zeigt die große Medienaufmerksamkeit gegenüber Ikea, wie gut eine westliche Marke in der Bevölkerung noch immer aufgenommen wird und wie dringend Investitionen in einer krisengeplagten Wirtschaft benötigt werden. Davon zeugen etwa Tausende Bewerbungen für nur wenige ausgeschriebene Stellen im Möbelhaus. Wäre das Projekt Ikea in Kroatien noch vor der Krise umgesetzt worden, hätten die Investoren ihre Pläne nicht zurückschrauben müssen. War ursprünglich neben dem Möbelhaus auch ein Shoppingcenter geplant, strichen die Firmenstrategen diese Option in der Zwischenzeit von ihrer Liste-zumal die vielen Einkaufszentren in Zagreb jedes weitere Krisenjahr schlechter wirtschaften. Kurz vor der Eröffnung gibt es auch einen Hoffnungsschimmer für die kroatische Möbelindustrie. Von insgesamt 56 Möbelproduzenten in Kroatien sind laut Medienberichten zehn in der engeren Auswahl, mit dem Einrichtungshaus zu kooperieren. Ein Ikea-Sprecher wollte das auf Anfrage nicht bestätigen. Branche in der Nische Die Möbelindustrie in Kroatien ist gegenüber anderen Ländern, im Raum Mittelund Osteuropa etwa Polen, nicht konkurrenzfähig, was die Preise und Arbeitskosten betrifft. Standesvertreter sehen aber große Wachstumschancen, wenn es zu einer Restrukturierung des Sektors kommt. Die Möbelindustrie beschäftigt in Kroatien 13 Prozent der Mitarbeiter im verarbeitenden Sektor, die Exporte der Holzindustrie haben sich von einem Defizit im Jahr 2008 in einen Überschuss im Jahr 2012 verwandelt. "Wir sind niemand, der Massenserien produzieren kann, aber wir haben unsere Nischen. Qualität ist unsere Chance",sagte Landwirtschaftsminister Tihomir Jakovina bei einer Konferenz zum Thema Möbelindustrie. Man wolle sich daher auf Design und Innovation fokussieren. Ikea hat das offenbar nicht verschmäht und ist Kunde bei mehreren kroatischen Unternehmen. Bei der Firma Tvin aus Virovitica etwa schon 30 Jahre lang. . Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-02-06
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