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Alt 09.02.2013, 16:38
Konni, im Istrien Forum
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Standard Wetterphänomen Wind Der göttliche Wind - der Wettertreiber

Wetterphänomen Wind
Der göttliche Wind - der Wettertreiber


Anemoi wurden in der griechischen Mythologie die Götter des Windes genannt. Sie wurden als geflügelte Menschen oder geflügelte Pferde dargestellt. Schon damals hatten die Menschen viel Respekt vor dem Wind, denn sie wussten: er treibt unsere Wettermaschine an.

Egal, ob an der See oder in den Alpen - je nachdem, woher der Wind kommt, beeinflusst er das Wetter. Er bringt Regen oder vertreibt die Schauer. Er lässt die Sonne scheinen oder treibt die Wolken an. Der Wind lässt die Feuchtigkeit über die Erde zirkulieren. Doch wie entstehen die Winde und was treibt sie an?
Kein Wind ohne Sonne

Die Sonne erwärmt unsere Erde unterschiedlich stark - an den Polen ist es kälter, am Äquator wärmer. Durch diese Temperaturunterschiede entstehen immer wiederkehrende Druckzonen, die immense Luftmengen in Bewegung bringen. Sie sind Ursache zum Beispiel des Passats. Diese globalen Windsysteme sorgen für den Austausch von Luft, aber auch für die Verbreitung von Schadstoffen auf der Erde.

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Grafik:br.de

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Lokale Winde bestimmen das Wetter vor Ort

Übrigens ...
.... Wind wird immer nach der Richtung benannt, aus der er kommt!

An vielen Orten der Welt herrschen lokale Windsysteme vor, die aufgrund spezieller Umgebungsbedingungen entstehen. So zum Beispiel der Land-Seewind, der besonders stark an den Küsten von Meeren zu registrieren ist, aber auch an großen Binnenseen oder Flüssen. Man kennt das Phänomen aber auch von Schönwettertagen in den Bergen: Tagsüber herrscht der eine, nachts der andere Wind.
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"Ich krieg nen Föhn"

Auch der Föhn ist solch ein lokaler Wind: Hervorragende Fernsicht, sonnig und wolkenlos, so präsentiert er sich in München. Für einige Menschen bedeutet Föhn: Kopfweh und Herz-Kreislaufprobleme. Doch dass die gesundheitlichen Probleme direkt mit dem Wetter zusammenhängen, ließ sich bisher nicht wissenschaftlich belegen. Sicher ist dagegen, dass der Föhn ein warmer Fallwind ist, der im Alpenraum auftreten kann.

Der Föhn ist Wind, der von der Alpensüdseite nach Bayern strömt. Der warme, trockene, abwärts gerichtete Wind an der Alpennordseite, bringt vor allem im Winterhalbjahr für die Jahreszeit zu hohe Temperaturen. Doch den Föhn gibt es nicht nur im Alpengebiet, auch der Chinook in den Rocky Mountains oder der Bora an der Küste Kroatiens sind Föhnwinde.

Ganz allgemein gilt für den Föhn: Wind stößt auf ein Gebirge, die Luft steigt nach oben, es bilden sich Wolken und es regnet am Gebirge ab. Daraufhin lösen sich die Wolken auf, die trockene Luft sinkt ab und es wird wärmer.

...
Bekannte Winde
  • Bise: Meist kalter, trockener Nordostwind im Schweizer Mittelland. Da der Wind zwischen Jura und Alpen sozusagen kanalisiert wird, ist er am Genfersee am stärksten.

  • Bora: Ein kalter, starker und böiger Fallwind aus Nordosten, zwischen Triest, der kroatischen und der montenegrinischen Adriaküste. Einzelne Böen können bis zu 200 Kilometer pro Stunde erreichen.

  • Etisien: Die Griechen nannten ihn Etesien, die Türken sagen Meltemi zu diesem Wind, der mit großer Beständigkeit von Mai bis Oktober in Griechenland sowie in der Ägäis weht. Er ist ein Schönwetterwind, der aus nordwestlicher bis nördlicher Richtung weht.

  • Föhn: Meist warmer, trockener und böiger Fallwind auf der Nordseite der Alpen oder allgemein im Windschatten (Lee) von Gebirgen. Je nach Region der Erde heißt er anders: in Nordamerika Chinook, in Algerien wird der föhnartige Sandsturm Samum genannt, in Ägypten Chamsin

  • Levante: Der Levante kommt im westlichen Mittelmeer zwischen Spanien und der nordafrikanischen Küste auf. Er ist ein warmer Wind der Stärke 3 bis 5, seltener bis zu 8. Er folgt oftmals dem Mistral, weht ganzjährig und ist zwischen Mai und Oktober am stärksten.

  • Mistral: Rauher, meist kalter Nord- bis Nordwestwind in Südfrankreich. Durch Kanalisierung im Rhonetal erreicht er in Böen teilweise mehr als 100 Kilometer pro Stunde.

  • Newera/Newerin: Ein schwächeres Unwetter nennt man Nerewa, sie kommt meistens zwischen Juni bis September vor und häufiger in der Nord-Adria als im Süden. Sie kann bei jeder Wetterlage einsetzen. Das Charakteristische jeder Newera sind Donner und Blitze, Regengüsse oder Hagel und starke Boen. Im Sommer treten sie häufiger auf, sind von kurzer Dauer und örtlich begrebzt.
  • Ora: Ora ist der bekannte Südwind des Gardasees. Ora ist ein thermischer Wind, der entsteht, wenn die von der Sonne aufgeheizte Luft am Nordende des Sees nach oben steigt. So wird ein Vakuum erzeugt, das neue Luftmassen aus der Poebene ansaugt. Diese strömen mit hoher Geschwindigkeit heran, der Ora. Die Ora beginnt zumeist gegen Mittag und flaut am späten Nachmittag wieder ab.

  • Pelér: Der Schönwetterwind des Gardasees weht zumeist von Juni bis September gleichmäßig aus nördlicher Richtung. Typisch für den Pelér: Er bringt auf dem Gardasee drei große Wellen, gefolgt von kleinen mit sich. Die höchste der großen Wellen ist die zweite - sie ist ideal für die Surfer. Er wird auch Vento genannt. Abgelöst wird der Pelér von der Ora, dem Südwind.

  • Scirocco / Jugo: Heißer, trockener, mit Staub beladener Südwind aus der Sahara, der sich beim Weg über das Mittelmeer mit Feuchtigkeit anreichert und in Italien sehr schwül ankommt.

  • Tramontana: Nördliche bis nordwestliche, kalte, oft böige Windströmung. In Italien frischt dieser Wind besonders häufig in der Region Ligurien auf. Vor allem im Winter in besonders starker Ausprägung in den Talmündungen, mit daraus folgenden, schnellen Temperaturstürzen. Der Wind kann sowohl bei stabiler wolkenfreier Schönwetterlage als auch bei mittlerer bis starker Bewölkung auffrischen. Im letzteren Fall kann eine Verschlechterung der Wetterlage eintreten, gefolgt von starken Böen und Regen.
...

"Windstärke 5 bis 6"

Um überhaupt vergleichbare Angaben über die Stärke von Winden zu bekommen, bedient man sich einer Klassifizierung der Winde nach ihrer Geschwindigkeit. Am weitesten verbreitet ist die Beaufort-Skala. Sie wird bei Wettervorhersagen, in der Nautik sowie in der Luftfahrt eingesetzt.

Windstärken nach der Beaufort-Skala:



0 = Bezeichnung: Windstille
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
0 - 0,2 m/s
< 1 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Rauch steigt senkrecht auf

1 = Bezeichnung: leiser Zug
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
0,3 - 1,5 m/s
1 - 5 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Windrichtung angezeigt durch den Zug des Rauchs

2 = Bezeichnung: leichte Brise
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
1,6 - 3,3 m/s
6 - 11 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Wind im Gesicht spürbar, Blätter und Windfahnen bewegen sich

3 = Bezeichnung: schwache Brise, schwacher Wind
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
3 - 5,4 m/s
2 - 19 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Wind bewegt dünne Zweige und streckt Wimpel

4 = Bezeichnung: mäßige Brise, mäßiger Wind
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
5,5 - 7,9 m/s
20 - 28 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Wind bewegt Zweige und dünnere Äste, hebt Staub und loses Papier

5 = Bezeichnung: frische Brise, frischer Wind
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
8,0 - 10,7 m/s
29 - 38 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
kleine Laubbäume beginnen zu schwanken, Schaumkronen bilden sich auf Seen

6 = Bezeichnung: starker Wind
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
10,8 - 13,8 m/s
39 - 49 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
starke Äste schwanken, Regenschirme sind nur schwer zu halten, Leitungen pfeifen im Wind

7 = Bezeichnung: steifer Wind
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
13,9 - 17,1 m/s
50 - 61 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
fühlbare Hemmungen beim Gehen gegen den Wind, ganze Bäume bewegen sich

8 = Bezeichnung: stürmischer Wind
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
17,2 - 20,7 m/s
62 - 74 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien

9 = Bezeichnung: Sturm
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
20,8 - 24,4 m/s
75 - 88 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern (Dachziegel oder Rauchhauben abgehoben)

10 = Bezeichnung: schwerer Sturm
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
24,5 - 28,4 m/s
89 - 102 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern

11 = Bezeichnung: orkanartiger Sturm
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
28,5 - 32,6 m/s
103 - 117 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden

12 = Bezeichnung: Orkan
Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe über freiem Gelände:
ab 32,7 m/s
ab 118 km/h

Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland:
schwere Verwüstungen

...
...

Quellen: Bayerischer Rundfunk

- - - - -



Herzliche Grüße aus dem (sym)badischen Odenwald,
Konni





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