Gewinneinbrüche bei Banken in Kroatien

[Konni]

Gewinneinbrüche bei Banken in Kroatien

Den größten Verlust im kroatischen Bankensektor schrieb 2013 die Hypo Bank. Doch auch die österreichischen Kreditinstitute in der Gewinnzone jubelten nicht.

ZAGREB. Den österreichischen Banken in Kroatien ging es laut den vorläufigen Zahlen der Notenbank im Vorjahr gar nicht gut. Zum einen mussten sie die seit einigen Jahren fälligen Abschreibungen vornehmen, zum anderen schrieb ihnen die Notenbank höhere Rückstellungen für Kreditausfälle vor, was ihre Gewinne empfindlich minderte.

Den größten Verlust von allen in Kroatien tätigen Banken wies die Hypo Alpe Adria Bank aus. Dieser betrug 402,3 Millionen Kuna (52,4 Millionen €).2012 schrieb die Bank noch einen Gewinn in Höhe von 326 Millionen Kuna. Bei der Hypo spricht man von einer "einmaligen Maßnahme", im Zuge der anstehenden Privatisierung. Die Bank räumte nach eigenen Angaben die Bilanz auf und führte eine interne Restrukturierung durch. Seit Kurzem ist sie auch auf der Suche nach einem Vorstandsvorsitzenden, nachdem sie den Abgang ihres langjährigen Chefs Markus Ferstl bekannt gegeben hatte.

Doch auch die Banken in der Gewinnzone-das waren im Vorjahr 15 von insgesamt 30-hatten keinen Grund zu feiern. Den größten Gewinn vor Steuern hatte mit 792,2 Millionen Kuna (103 Millionen €)die PBZ (Societe Generale), gefolgt von der Zagrebacka banka (Unicredit), deren Gewinn um knapp 48 Prozent auf 575 Millionen Kuna (75 Millionen €)zurückging. 326,8 Millionen Kuna (42,6 Millionen €)und damit ein Viertel weniger Gewinn machte die Raiffeisen Bank. Der Gewinn der Erste& Steiermärkische Bank sank sogar um 85 Prozent auf knapp 90 Millionen Kuna (11,7 Millionen €)Bruttogewinn. Die Erste Group wollte im Vorjahr noch die staatliche Postbank HPB kaufen, ihr Angebot wurde jedoch abgelehnt. Der Gewinn der Postbank ging 2013 um mehr als die Hälfte auf 41,8 Millionen Kuna zurück.

KAPITALABZUG

Q Wiener Initiative. Wegen des anhaltenden schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in Zentral-und Südosteuropa, sind die Banken offenbar versucht, Kapital abzuziehen und dieses in Märkte zu leiten, von denen sie sich mehr versprechen. Das traf in der Vergangenheit vor allem Ungarn, aber auch Slowenien, Litauen und Kroatien waren betroffen. Die "Wiener Initiative",eine Vereinigung von Banken, die gegen den Kapitalabzug aus Südosteuropa auftreten, warnte unlängst erneut vor dieser Tendenz, mit dem Hinweis, dass 2014 weiter herausfordernd bleiben werde.


(WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-02-28)