Neue EU-Außengrenze war einst Wall gegen die Osmanen
Die neue EU-Außengrenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina war für Jahrhunderte die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich
"Die Türken (ich verstehe hier auch die Christen und Juden, welche in Bosnien wohnen) dürfen, aus allgemein bekannten und sehr begreiflichen Ursachen, nicht überall und allemal, wo und wann es ihnen einfällt, zu uns herüber; und der Verkehr mit denselben ist gewissen nothwendigen Sicherheitsmassregeln unterworfen", schrieb Johann v. Csaplovics im Jahr 1819 in seinem Buch "Slavonien und zum Theil Croatien – Ein Beitrag zur Völker- und Länderkunde".
Mit dem Beitritt am 1. Juli wird Kroatien nicht nur die längste EU-Außengrenze haben, durch die Zollregelungen und die verschärften Sicherheitsmassnahmen tritt auch die jahrhundertlang bestehende Militärgrenze zwischen Österreich- Ungarn und dem Osmanischen Reich wieder stärker ins Bewusstsein, die sich an der heutigen bosnisch-kroatischen Grenze befand. Der kroatische Historiker Ivan Filipović glaubt etwa, dass die neue EU-Außengrenze "sehr an die alten Zeiten erinnern wird". "Es wird wie damals. Es ist dieselbe uralte Grenze, welche mit dem Frieden von Sremski Karlovci 1699 gezogen wurde. Damals wurden die Una und die Save zur Außengrenze der Monarchie."
Die Militärgrenze entstand im 16. Jahrhundert und wurde nach den Eroberungen von Prinz Eugen (1663-1736) .....
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