Die neue Art der Mauterhebung in Kroatien

[Konni]

Die neue Art der Mauterhebung in Kroatien
Von Norbert Rieger, veröffentlicht am 03.02.2024


Das slowakische Unternehmen Sky Toll hat zusammen mit TellNet die Ausschreibung für ein neues Mautsystem auf Autobahnen in Kroatien gewonnen, gab Hrvatske Autoceste bekannt. Sky Toll verpflichtete sich in seinem Angebot zum Aufbau eines neuen Inkassosystems für 99.891.850,64 Mio. Euro inklusive Mehrwertsteuer.


Der geschätzte Wert der Beschaffung des neuen Systems betrug in der Ausschreibung 100 Millionen Euro. Die Auswahlentscheidung dauerte sechseinhalb Monate nach der Öffnung der Angebote am 18. Juli letzten Jahres.

Unsere Gesprächspartner behaupten, dass diese Zeit für die Analyse aller zehn im Rahmen der Ausschreibung eingegangenen Angebote aufgewendet wurde. In der Auswahlentscheidung heißt es, dass von diesen zehn Angeboten fünf abgelehnt wurden, weil sie inakzeptabel waren.

Das gesamte neue Mautsystem wird durch europäische Zuschüsse aus dem National Recovery and Resilience Plan finanziert.

Sollten gegen diese Entscheidung keine Einsprüche eingelegt werden, könnte der Vertrag noch in diesem Monat unterzeichnet werden. Die Frist für die Durchführung der Arbeiten beträgt 24 Monate, und Kroatien soll das neue Mautsystem im Jahr 2026 erhalten.

Dies ist praktisch der vorletzte Schritt bei der Einführung des neuen Mautsystems als eines der wichtigsten und teuersten Infrastrukturprojekte dieser Regierung. Es folgte ganze acht Jahre, nachdem der neu ernannte Verkehrsminister Oleg Butković im Februar 2016 eine Änderung des Gebührensystems und die Erstellung einer Analyse angekündigt hatte, die in Kroatien integriert werden sollte.

In diesen acht Jahren sind wir von der Idee, eine Vignette einzuführen, zur endgültigen, dualen Lösung gekommen – die Maut wird kontaktlos über ENC-Geräte und automatische Nummernschilderkennung (ALPR) erhoben.

Das neue System wird auf allen Autobahnen in Kroatien bei allen drei Konzessionären HAC-A, Bina Istra und Autocesta Zagreb-Macelj implementiert. Die Maut wird weiterhin nach der zurückgelegten Strecke berechnet. Die Ein- und Ausfahrt des Fahrzeugs wird über DSRC-Lesegeräte für ENC-Geräte und Nummernschilderkennungskameras registriert. DRC-Lesegeräte und Kameras werden auf Portalen platziert, die entlang der Autobahnen aufgestellt werden. Die Anzahl der Portale auf Autobahnen wird vom Ausrüstungslieferanten festgelegt.

ENC-Geräte werden für schwere Fahrzeuge obligatorisch und für leichte Fahrzeuge optional sein. Das ALRP-System wird nur für leichte Fahrzeuge verwendet.

Die große Neuigkeit ist, dass sich alle Benutzer, unabhängig davon, welches System sie verwenden, im System registrieren und die Registrierungsnummer, das Ausstellungsland und die Zahlungsmethode angeben müssen. Das ENC-Gerät wird mit dem Fahrzeugschein verknüpft und seine Nutzer können es nicht mehr wie bisher von Fahrzeug zu Fahrzeug übertragen.

Die Höhe der Maut richtet sich nach dem Einheitspreis pro Kilometer für verschiedene Fahrzeuggruppen, der von jedem Manager und Konzessionär festgelegt wird. Darüber hinaus werden mehrere Preiskategorien eingeführt – Sommersaison, Fahren am Wochenende, höhere Verkehrsdichte.

Der Abriss der bestehenden Mautstellen ist zu einem späteren Zeitpunkt des Projekts geplant.


Quelle: Kroatien-Nachrichten.de

[Lutz]

Istrien Fans die öfter fahren haben bereits ein ENC-Gerät da die Maut dann etwas geringer ist und man an den Mauthäuschen einfach durchfahren kann. Wie die Lösung für Touris aussehen soll die ja keine ENC-Geräte haben ist mir noch schleierhaft, dann braucht man die Mautstationen ja nach wie vor. Siehe dazu auch: https://bina-istra.com/en/