Interview mit Atmosphärenphysiker: "Etwas sehr Ungewöhnliches passiert in der Adria.

[Konni]

BRANKO GRISOGONO, Atmosphärenphysiker: „Etwas sehr Ungewöhnliches passiert in der Adria. Stürme werden häufiger und dauern länger.“
04.11.2023 10:12 | Autor: Stimme Istriens


Der Atmosphärenphysiker Branko Grisogono sagte im zentralen Dnevnik von HTV , dass extreme Wetterbedingungen und plötzliche klimatologische Ereignisse leider eine Tatsache seien. Die Trends seien besorgniserregend, da Stürme, wie er erklärte, häufiger, heftiger und länger anhalten.

„Es ist ungewöhnlich, dass es diesem Supersturm gelang, von Nordwesteuropa aus sogar über dem Mittelmeer Auswirkungen zu haben. „Ihre ungewöhnlich lange Kaltfront, als sie die Alpen überquerte, verursachte zwei weitere kleine Wirbelstürme im Golf von Genua, und dann begann ihre Tochter, im nördlichen Teil der Adria zu leben, und das verstärkte den Hurrikan im Süden“, sagte Grisogono gegenüber HTV.

Er gibt an, dass es sehr ungewöhnlich sei, dass wir alle paar Tage einen starken Südwind hätten.

„Der vierwöchige Jugo gehört eher zu den Wintermonaten, nicht zum Herbst. Dies ist ein sehr ungewöhnlicher Herbst. Die Trends sind sehr besorgniserregend. Stürme sind nämlich im Durchschnitt häufiger und heftiger und dauern länger. Ihre Statistiken haben sich geändert. Es kommt nicht nur auf den absoluten Rekord an. Es gebe noch eine Reihe weiterer Parameter, die Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt und den Menschen hätten, erklärte er.

Er weist darauf hin, dass es „viele unvorsichtige Bauarbeiten gibt, vor allem an den Deltas großer Flüsse und in der Nähe von Hügeln, wo es dann zu Erdrutschen kommen kann“.

„Sobald ein Problem eröffnet wird, werden in der Regel zwei, drei oder vier weitere Probleme damit begonnen. Die Dämme waren für die Vergangenheit gut gemacht, sie wurden für das damalige Klima gebaut. „Wir müssen neue Normen festlegen und uns 500 bis 1000 Jahre im Voraus auf das Risiko solcher Extremereignisse einstellen“, sagt er.

Prof. Grisogono betonte, dass extreme Wetterbedingungen und plötzliche klimatologische Ereignisse leider eine Tatsache seien.

„Wer nicht glaubt, der ist gesegnet. Dies ist jedoch der aktuelle Zustand des neuen Klimas, das ein Gleichgewicht anstrebt, da es aufgrund der globalen Erwärmung und ihrer internen Schwankungen auf ein höheres Energieniveau verschoben wurde. Es hat keinen stabilen, stationären Zustand erreicht“, erklärte der Atmosphärenphysiker.

Dieses Jahr wird als sehr warm in Erinnerung bleiben, und Grisogono erklärt, dass wahrscheinlich zwei Dinge dahinterstecken. Der wichtigste, sagt er, ist der anthropogene Effekt.

„Wir stoßen weiterhin viele Treibhausgase aus, verbrauchen zu viel Beton, Asphalt und zerstören Wälder.“

Ein Nebeneffekt ist, dass El Niño mitten im Frühling einsetzte. Im Durchschnitt erhöht es die Temperatur und intensiviert die Prozesse. Diese beiden Dinge fielen zusammen und deshalb ist der Juli der wärmste Monat seit es globale Messungen gibt.

Kroatien hat einige lokale Rekorde. Der neunte Monat ist inoffiziell der wärmste September seit regelmäßigen Messungen. Es ist mit einem warmen Winter zu rechnen.

Wenn es bei ein bis zwei Grad über dem Durchschnitt regelmäßigen Niederschlag gibt, was sehr schwer zu sagen ist, bedeutet das viel Regen und einen milden und warmen Winter, schlussfolgert Prof. Grisogono, schreibt HRT.



Quelle: GlasIstre.hr