Konni
19.08.2013, 18:11
Jagd auf Steuersünder sorgt für Überraschungen
ZAGREB. Die kroatischen Steuerbeamten sind ohne Erbarmen: Auch mitten in der Tourismussaison machen sie Jagd auf Steuersünder, die ihre Einkünfte nicht bei der Finanz melden oder aber ihre Steuerschulden nicht fristgerecht bezahlt haben.
In den vergangenen Wochen und Monaten kam es zu Schließungen von Hunderten von Gastronomieobjekten, was die kroatische Öffentlichkeit und Touristen überraschte, Letztere standen teilweise plötzlich ohne Hotelunterkunft da. Zu Jahresbeginn wurde in Kroatien die Fiskalisierung eingeführt, was bedeutet, dass Gastronomiebetriebe und alle Unternehmen, die mit Bargeld arbeiten, sogenannte Fiskalkassen einführen mussten. Die Kassensysteme sind direkt mit dem Finanzamt verbunden.
Ohne Rechnung
Bei einem nur geringen Überschuss in der Kassa, kann die Steuerbehörde ein Lokal schließen. Das passierte auch bei Beträgen unter umgerechnet einem €, aber unlängst traf es auch einen der angesagtesten Clubs an der Adria, das Carpe Diem bei Hvar. Der Club hatte einen Überschuss von knapp 16.000€, für die keine Rechnungen ausgestellt worden waren. Laut Daten der Steuerbehörde verzeichneten manche Gastrobetriebe seit der Einführung der Fiskalisierung Umsatzsteigerungen von mehr als 2000 Prozent.
Da verwundert es nicht, dass Finanzminister Slavko Linic Punkte in der Bevölkerung sammelt. Die Kritiker, die durch die Schließungen einen Schaden für Kleinunternehmer befürchten, bleiben dabei fast ungehört. Linic bleibt bei seinem Kurs: "Gegen die Fiskalisierung sind diejenigen, die es gewohnt sind, keine Steuern zu zahlen und zu betrügen."
Klar ist jedoch, dass das Budgetdefizit trotz der Kontrollmaßnahmen nicht mehr geradezubügeln ist. Bereits Mitte 2013 wurde der Jahresplan überschritten. (mil)
Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2013-08-19
ZAGREB. Die kroatischen Steuerbeamten sind ohne Erbarmen: Auch mitten in der Tourismussaison machen sie Jagd auf Steuersünder, die ihre Einkünfte nicht bei der Finanz melden oder aber ihre Steuerschulden nicht fristgerecht bezahlt haben.
In den vergangenen Wochen und Monaten kam es zu Schließungen von Hunderten von Gastronomieobjekten, was die kroatische Öffentlichkeit und Touristen überraschte, Letztere standen teilweise plötzlich ohne Hotelunterkunft da. Zu Jahresbeginn wurde in Kroatien die Fiskalisierung eingeführt, was bedeutet, dass Gastronomiebetriebe und alle Unternehmen, die mit Bargeld arbeiten, sogenannte Fiskalkassen einführen mussten. Die Kassensysteme sind direkt mit dem Finanzamt verbunden.
Ohne Rechnung
Bei einem nur geringen Überschuss in der Kassa, kann die Steuerbehörde ein Lokal schließen. Das passierte auch bei Beträgen unter umgerechnet einem €, aber unlängst traf es auch einen der angesagtesten Clubs an der Adria, das Carpe Diem bei Hvar. Der Club hatte einen Überschuss von knapp 16.000€, für die keine Rechnungen ausgestellt worden waren. Laut Daten der Steuerbehörde verzeichneten manche Gastrobetriebe seit der Einführung der Fiskalisierung Umsatzsteigerungen von mehr als 2000 Prozent.
Da verwundert es nicht, dass Finanzminister Slavko Linic Punkte in der Bevölkerung sammelt. Die Kritiker, die durch die Schließungen einen Schaden für Kleinunternehmer befürchten, bleiben dabei fast ungehört. Linic bleibt bei seinem Kurs: "Gegen die Fiskalisierung sind diejenigen, die es gewohnt sind, keine Steuern zu zahlen und zu betrügen."
Klar ist jedoch, dass das Budgetdefizit trotz der Kontrollmaßnahmen nicht mehr geradezubügeln ist. Bereits Mitte 2013 wurde der Jahresplan überschritten. (mil)
Quelle: WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2013-08-19