Konni
09.02.2013, 13:42
Dieser Artikel steht heute in unserer Tageszeitung - ich kann mich über einen solchen Unsinn, den die Amis und Engländer von sich geben, total aufregen :explo: Dass Katzen in der Vogelwelt mehr Schäden anrichten sollen als die Giftmassen, die sie auf ihre Felder, Wiesen und und und ausbringen - ha, das ist doch nur eine Ablenktaktik. Da sucht man mal wieder einen Sündenbock ...... aber lest selbst, denn in dem Bericht gibt es auch positives
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Die K-Frage: Kiwi oder Katzen
Umherstreunende Stubentiger sind Vogelschützern ein Dorn im Auge – Muss sich die Menschheit entscheiden? Ausweg: Kastration
Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung, Samstag/Sonntag, 09./10. Februar 2013 von Elisabeth Murr-Brück
Wieder einmal schreckt eine Meldung aus den USA: Eine jüngst vorgelegte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Hauskatzen die größte Bedrohung für die Vogelwelt seien. Heimtückisch, unberechenbar und ungehindert von Gesetzen töten sie aus reiner Mordlust. Weltweit. Britische Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen steigender Katzenzahl und einem Rückgang von Spatzen und Staren in der Stadt. In Neuseeland, so schreibt der Spiegel, gefährdet der „Killer mit den Kulleraugen“ die Bestände von Kiwi, Kaka und Kokako. Zwar galten bisher aus Europa eingeschleppte Wespen und Wiesel als Hauptfeinde des Kakaos und der flugunfähige Kiwi wie der kaum flugtaugliche Kokako werden unter anderem auch von Ratten, Hunden, Füchsen und Hermelin erbeutet. In den USA richteten marodierende Katzen angeblich mehr Schaden an als Pestizide, Herbizide, und andere Gefahrenquellen. Munition für die Liga der Vogelfreunde auch hierzulande. Schon lange fordern sie Einschränkungen wie Stubenhaltung oder wenigstens Ausgangsverbot von März bis August, alternativ Leinenpflicht.
Für Katzenhalter völlig realitätsfremd. Auch wenn das hin und wieder machbar ist: Die meisten Katzen sind genetisch noch im Wildtiermodus. Die Leine ist ihnen so wesensfremd wie einem Vogel ein Sturzhelm und ein großer Teil Katzen sind für reine Wohnungshaltung schlicht nicht geeignet. Sie reagieren darauf in kürzester Zeit mit schweren Verhaltensstörungen.
Lassen sich Vogelschutz und artgerechte Tierhaltung gegeneinander aufwiegen? „Ein äußerst komplexes Thema, das mit hohen Emotionen belastet ist“, befindet Ernst Baader Leiter des Landrats-Forstamtes Heidelberg. Er findet, dass man die Ergebnisse der Studie nur schwer in Deutschland anwenden kann. Unbestritten: die Katze sei ein Beutegreifer, ein Räuber, aber „verlässliche Zahlen sind nur schwer zu erheben“, zu groß die regionalen Unterschiede , zu vielfältig die Einflüsse.
„Die Zahlen lassen sich auf unsere Region nicht übertragen“, erklärt auch der Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Frankfurt, Dr. Klaus Richarz. Ihn irritieren vor allem die pauschal zitierten Kernaussagen der Studie, die in den Katzen eine größere Gefährdung von Vögeln und Kleinsäugern sieht als im flächendeckenden Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. „Auf mich wirkt diese Berichterstattung tendenziös. Man fragt sich unwillkürlich: welche Interessen könnten dahinterstehen? Es ist schließlich ein bewährtes Mittel, von sich abzulenken, indem man auf Andere zeigt.“
Ähnlich kritisch sieht es Jürgen Wötzel, Referatsleiter Naturschutz im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Die Aussagen seien viel zu undifferenziert. „Vorsicht: Das klingt nach Polemik.“
Der Naturschutzbund Deutschland erklärt auf seiner Homepage: Entscheidender Faktor für die Stabilität der Vogelpopulationen ist allerdings nicht die Zahl ihrer Feinde, sondern die Lebensraumqualität. Wo ausreichend Futter da ist, können sich Vögel erfolgreich fortpflanzen und Verluste durch Beutegreifer, wie Katzen meist gut verkraften.
Für Andreas Quell, Nabu-Vertreter in Neckarsteinach, ist die Frage allerdings auch: Wie viele Katzen verträgt ein Revier. Und verweist damit auf den Königsweg, der ein sinnvoller Kompromiss für alle sein könnte, die zumindest die Interessen der Tiere vertreten: zu verhindern dass Katzen sich unkontrolliert vermehren. Ein Apell, den auch der Heidelberger „Verein für Straßenkatzen“ immer wieder an Katzenbesitzer richtet.
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Die K-Frage: Kiwi oder Katzen
Umherstreunende Stubentiger sind Vogelschützern ein Dorn im Auge – Muss sich die Menschheit entscheiden? Ausweg: Kastration
Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung, Samstag/Sonntag, 09./10. Februar 2013 von Elisabeth Murr-Brück
Wieder einmal schreckt eine Meldung aus den USA: Eine jüngst vorgelegte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Hauskatzen die größte Bedrohung für die Vogelwelt seien. Heimtückisch, unberechenbar und ungehindert von Gesetzen töten sie aus reiner Mordlust. Weltweit. Britische Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen steigender Katzenzahl und einem Rückgang von Spatzen und Staren in der Stadt. In Neuseeland, so schreibt der Spiegel, gefährdet der „Killer mit den Kulleraugen“ die Bestände von Kiwi, Kaka und Kokako. Zwar galten bisher aus Europa eingeschleppte Wespen und Wiesel als Hauptfeinde des Kakaos und der flugunfähige Kiwi wie der kaum flugtaugliche Kokako werden unter anderem auch von Ratten, Hunden, Füchsen und Hermelin erbeutet. In den USA richteten marodierende Katzen angeblich mehr Schaden an als Pestizide, Herbizide, und andere Gefahrenquellen. Munition für die Liga der Vogelfreunde auch hierzulande. Schon lange fordern sie Einschränkungen wie Stubenhaltung oder wenigstens Ausgangsverbot von März bis August, alternativ Leinenpflicht.
Für Katzenhalter völlig realitätsfremd. Auch wenn das hin und wieder machbar ist: Die meisten Katzen sind genetisch noch im Wildtiermodus. Die Leine ist ihnen so wesensfremd wie einem Vogel ein Sturzhelm und ein großer Teil Katzen sind für reine Wohnungshaltung schlicht nicht geeignet. Sie reagieren darauf in kürzester Zeit mit schweren Verhaltensstörungen.
Lassen sich Vogelschutz und artgerechte Tierhaltung gegeneinander aufwiegen? „Ein äußerst komplexes Thema, das mit hohen Emotionen belastet ist“, befindet Ernst Baader Leiter des Landrats-Forstamtes Heidelberg. Er findet, dass man die Ergebnisse der Studie nur schwer in Deutschland anwenden kann. Unbestritten: die Katze sei ein Beutegreifer, ein Räuber, aber „verlässliche Zahlen sind nur schwer zu erheben“, zu groß die regionalen Unterschiede , zu vielfältig die Einflüsse.
„Die Zahlen lassen sich auf unsere Region nicht übertragen“, erklärt auch der Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Frankfurt, Dr. Klaus Richarz. Ihn irritieren vor allem die pauschal zitierten Kernaussagen der Studie, die in den Katzen eine größere Gefährdung von Vögeln und Kleinsäugern sieht als im flächendeckenden Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. „Auf mich wirkt diese Berichterstattung tendenziös. Man fragt sich unwillkürlich: welche Interessen könnten dahinterstehen? Es ist schließlich ein bewährtes Mittel, von sich abzulenken, indem man auf Andere zeigt.“
Ähnlich kritisch sieht es Jürgen Wötzel, Referatsleiter Naturschutz im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Die Aussagen seien viel zu undifferenziert. „Vorsicht: Das klingt nach Polemik.“
Der Naturschutzbund Deutschland erklärt auf seiner Homepage: Entscheidender Faktor für die Stabilität der Vogelpopulationen ist allerdings nicht die Zahl ihrer Feinde, sondern die Lebensraumqualität. Wo ausreichend Futter da ist, können sich Vögel erfolgreich fortpflanzen und Verluste durch Beutegreifer, wie Katzen meist gut verkraften.
Für Andreas Quell, Nabu-Vertreter in Neckarsteinach, ist die Frage allerdings auch: Wie viele Katzen verträgt ein Revier. Und verweist damit auf den Königsweg, der ein sinnvoller Kompromiss für alle sein könnte, die zumindest die Interessen der Tiere vertreten: zu verhindern dass Katzen sich unkontrolliert vermehren. Ein Apell, den auch der Heidelberger „Verein für Straßenkatzen“ immer wieder an Katzenbesitzer richtet.