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Wolfram
05.03.2011, 06:19
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Kap Kamenjak

Der Ort Premantura bildet das Eingangstor zum Kap Kamenjak, wer dort hin will passiert automatisch das ehemals kleine Fischerdorf. Für Besucher ist das Kap von 7:00 – 21:00 Uhr geöffnet. Bis 22:00 Uhr müssen alle Fahrzeuge das Gelände verlassen haben. Für Fußgänger und Radfahrer ist der Zutritt kostenlos, motorisierte Fahrzeuge zahlen eine pauschale Gebühr. Beim Einlass erhält man Informationsmaterial und die Regeln für den Aufenthalt am Kap sowie einen Müllbeutel und ein paar Papierhandtücher. Das Kap war ab 1996 im Status "geschützte Landschaft", heute besitzt das Kap den Status "bedeutende Landschaft", was etwa einem Landschaftsschutzgebiet in Deutschland entspricht. Es gibt keine Bauaktivitäten und Landwirtschaft sowie Viehzucht existiert lediglich in der jetzt bereits vorhanden Art und Größe. Flora und Fauna sind in drei Schutzarten unterteilt, je nach Art oder Gefährdung: Naturschutz / besonderen Schutz / strengen Schutz.

Geschichtlich ist die Kap-Region schon vor ca. 4000 Jahren besiedelt gewesen, was Funde und Ausgrabungen belegen. Sogar Fußspuren von Dinosaurieren konnten nachgewiesen werden, die unterschiedlichen Schätzungen zufolge zwischen 17 und 70 Millionen Jahre alt sind.

Straßen und Wege am Kap sind Natur belassen, d. h. sandig, staubig, holprig und furchig. Im Frühjahr werden die Straßen und Wege dort wo sie ohnehin künstlich aufgeschüttet und angelegt wurden, abgezogen, ausgebessert und neu gewalzt. Der Großteil der Strecken ist natürlicher Formation, der Untergrund ist steinig bis felsig und man sollte stets die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 20 km/h einhalten. Wegweiser zeigen die Richtungen zu den einzelnen Buchten und Stränden und weisen auf besondere oder sehenswerte Punkte hin.

Auch wenn es sich um ausgewiesene Parkflächen handelt, achten sie bitte immer darauf, wo ihr Fahrzeug steht!
Der heiße "Kat" an ihrem Fahrzeug kann einen Flächenbrand auslösen sowohl bei trockenen Gräsern als auch bei den häufigen Ansammlungen trockener Piniennadeln.

Der Küstenbereich ist gesäumt von malerischen Buchten und Stränden. Ein Geheimtipp ist das Kap Kamenjak mit seinen Buchten und Sränden schon lange nicht mehr, aber mit etwas Geduld findet man hier immer ein einsames Plätzchen, sodass man auch FKK nacktbaden kann ohne einen Nachbarn zu stören. Zur Meduliner Bucht hin ist die Küste flach und man kann nahezu auf der gesamten Länge problemlos ins Wasser gehen. Der breite Küstensaum ist bewachsen mit den typisch mediterranen Pflanzen des Mittelmeerraumes, wie Pinien, Wacholder, Ginster, Salbei, eine besondere Form des Stachelefeus, Gräser und viele verschiedene Blumenarten. Der Strandsaum selbst, der hauptsächlich aus Steinen und Felsplatten besteht, beheimatet ebenfalls eine Fülle von Pflanzen wie Strandflieder, Strandfenchel, kleinere Blühpflanzen, verschiedene Gräser und Buschwerk, das so manche Gottesanbeterin beherbergt, die auch schon einmal ein buntes Handtuch besucht. Diese Insekten stehen ebenfalls unter Naturschutz.

An der Spitze des Kap´s werden die Felsen schroffer und höher und sind zum offenen Meer Richtung Insel Cres ausgerichtet. Hier bieten sich spektakuläre Panoramen für Fotografen, die Brandung zerbirst in meterhoher Gischt an den Felsen und man hat einen fantastischen Fernblick zu den vorgelagerten Inseln bis weit hinaus zur Insel Cres. Baden ist hier nicht empfehlenswert, Brandung und Strömungen sind zu gefährlich. Klippenspringer testen in einer kleinen geschützten Einbuchtung zwischen den Felswänden ihren Mut. Im dichten Buschwerk findet man die legendäre Safaribar. Tische und Sitzgelegenheiten bestehen aus Treib- oder Schwemmholz, die Dekoration besteht ebenfalls aus Fundstücken des Strandes und der Umgebung.

In Sichtweite steht der Leuchtturm Porer auf dem gleichnamigen winzigen Eiland. Er wurde 1846 erbaut, ist 30 m hoch und ein typisches Beispiel der Steinbauweise istrianischer Leuchttürme. Im Bereich des Leuchtturm Porer befinden sich auch die Meeresreservate, Mönchsrobben und Delfine wurden hier schon gesehen.

Das innere Terrain des Kaps ist eine einzige Ansammlung sehenswerter Natur mit kleinen Pinienwäldern und Buschwerk aus beachtlichen Rosmarin- und Wacholderbüschen. Ginsterbüsche, die im Frühjahr kräftig gelb blühen wechseln sich mit bunten Blumen ab. Besonders sehenswert sind die Orchideen, die von April bis Mitte September blühen. Bis zu 30 Orchideen-Arten strahlen hier um die Wette, manche imposant in ihrer Größe, manche zierlich klein und unscheinbar. Ein besonderer Schatz sind zwei endemische Zungenständel-Orchideen, die es nur am Kap und im südlichen Teil Premanturas gibt. Hier gilt strengster Artenschutz und es drohen empfindlichste Strafen bei Verstößen.

Viele verschiedene Arten von Greifvögeln besuchen das Kap regelmäßig, ebenso wie der Schwarzstorch. Neben den einheimischen Vogelarten nutzen auch die Zugvögel das Kap als Rast- und Futterplatz. Viele Arten von Schmetterlingen kann man am Kap noch sehen, wie den Schwalbenschwanz, den Segelfalter, den Waldportier und den Scheckenfalter, Arten, die zum Teil in Deutschland bereits Raritäten sind. Neben vereinzelten Funden von schwarzen Witwen, findet man auf dem Kap mit etwas Glück und Sachkenntnis, die Zornnatter oder die so seltene grüne Kröte sowie verschiedene Eidechsen und die Panzerschleiche.

Die Flora und Fauna machen die Halbinsel Kamenjak zu etwas Einzigartigen. Dies sollte Jedem bewusst sein, damit uns dieses Juwel noch lange erhalten bleibt!

Fotos: Ritschi / Wolfram ... Text: Ritschi / Wolfram

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