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Konni
19.12.2012, 07:34
Kroatien sucht im Strudel der Abwertung nach Investoren

Kroatien. Nach schlechten Jahren dürstet das Land nach Investitionen. Die Regierung muss Entscheidungen treffen, um Investoren zu locken, sagt ein Experte.

Zagreb. Ein schlechtes Jahr geht in Kroatien zu Ende: Die Rezession wird sich trotz stabiler Tourismussaison mit einem BIP-Rückgang von 1,8 Prozent zu Buche schlagen, die Arbeitslosigkeit ist auf 350.000 oder 18 Prozent angestiegen, die Industrieproduktion halbiert. Und, die "Krönung" am Freitag: Das EU-Beitrittsland ist offiziell in den Anleger-Ramschstatus gerutscht, geht es nach Analysten der Ratingagentur Standard &Poors (S&P), die das Langfrist-Kreditrating der Staatsfinanzen um eine Stufe auf BB+ senkten. Die Abwertung wurde mit unzureichenden Struktur-und Fiskalreformen begründet.

Nun stellt sich für die Mitte-Links-Regierung des Sozialistenchefs Zoran Milanovic die Frage, wie man das Budget 2013 finanzieren wird. Den Budgetentwurf hat man noch auf der Annahme erstellt, 2013 werde das BIP um 1,8 Prozent zulegen, was sich zunehmend als illusorisch erweist. Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) tat Milanovic am Wochenende als "nicht notwendig" ab. So weit wollte sein Parteikollege Finanzminister Slavko Linic nicht gehen -er schloss den Bedarf nach IWF-Hilfe nicht aus, wenn auch er behauptet, mit den Möglichkeiten, sich zu Hause zu verschulden, könnte man auch über die Runden kommen.

Investitionen holen

Notenbankchef Boris Vujcic meint, das Umfeld sei trotz des Downgrades nicht so schlecht, dass man von Anleihenemissionen im Ausland Abstand nehmen sollte. Die Renditen für zehnjährige Anleihen stiegen am Montag auf ein DreiMonats-Hoch, auf 4,79 Prozent-also noch etwas entfernt von Risikoaufschlägen etwa für die Europeripherie. Klar ist, dass das Land 2013 mindestens sechs Milliarden €braucht, um das Budget zu finanzieren und alte Schulden zu bedienen. Die Regierung täte in der derzeitigen Situation gut daran, sich um ein besseres Investitionsumfeld im Lande zu kümmern, sagt Mladen Vedris, Wirtschaftsprofessor und Beiratsmitglied der Notenbank in Zagreb.

Man müsse endlich strategische Entscheidungen treffen, wie etwa die Forcierung des Energieclusters in Kroatien mit dem Flüssiggasterminal und die Forcierung des Verkehrsinfrastrukturclusters mit dem Hafen Rijeka und den Autobahnen in Istrien. "Das Land ist im Sinne der Investitionspolitik kein juristisch geordneter Staat. Das ist wie Autofahren mit vernebelten Windschutzscheiben", sagt Vedris.

Quelle: WirtschaftsBlatt.at, Print-Ausgabe, 2012-12-18