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Archiv (Druckversion) verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Händereichen in Südosteuropa - Nikolic ist zu den EU-Feiern in Kroatien eingeladen


Konni
03.05.2013, 14:36
Händereichen in Südosteuropa

Nikolic ist zu den EU-Feiern in Kroatien eingeladen

Zagreb – Nach der Einigung zwischen Kosovo und Serbien und der Entschuldigung des serbischen Präsidenten Tomislav Nikolic bei den Bosniaken für die Verbrechen im Bosnien-Krieg prägt das Frühlingserwachen auch die bilateralen Beziehungen zwischen Serbien und Kroatien. Bei seinem Besuch am Montag in Zagreb stellte der serbische Vize-Premier Aleksandar Vucic mit der kroatischen Außenministerin Vesna Pusic sogar in Aussicht, die wechselseitigen Völkermordklagen fallen zu lassen. Pusic bekräftigte zudem die Unterstützung Kroatiens für den Weg Serbiens in die EU.

Mitte April hatte bereits der kroatische Präsident Ivo Josipovic im Standard-Interview den Rückzug der Klagen erwogen. Die Voraussetzungen sind gut: So hat Serbien vergangene Woche Informationen über die Lage von zwei Massengräbern in dem Dorf Sotin in der Nähe von Vukovar an Kroatien weitergegeben. Die Überreste von 13 Personen wurden exhumiert. Laut kroatischen Angaben gelten 1700 Personen aus Kriegszeiten vermisst.

Völkermord-Klage

Kroatien hatte 1999 eine Völkermordklage gegen Serbien erhoben, Serbien 2009 gegen Kroatien. Letztere enthält auch Genozid-Vorwürfe gegen Kroatien aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Vucic sagte nun bei seinem Besuch in Zagreb, dass es wichtig sei, dass Kroatien und Serbien die Angelegenheiten "pragmatisch und rational" betrachten. Im Zuge des EU-Beitritts von Kroatien sind auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die gemeinsame Verwendung von EU-Mitteln zentral für die Nachbarn. Zudem gab es jüngst vermehrten Druck seitens der USA und Deutschlands, die Beziehungen in der Region zu verbessern.

Nun steht sogar ein Treffen zwischen Josipovic und Nikolic bevor, das Josipovic bisher verweigert hat. Nach der Wahl von Nikolic waren die Beziehungen zwischen Serbien und Kroatien und jene zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina deutlich abgekühlt. Denn Nikolic hatte vor seiner Wahl die im Krieg 1991 schwer getroffene multiethnische Stadt Vukovar eine "serbische Stadt" genannt und den Genozid an den Bosniaken geleugnet. Der Freispruch des kroatischen Ex-Generals Ante Gotovina führte zu weiteren Spannungen.

Die kroatische Regierung hat aber nun, nachdem Nikolic seine Rhetorik geändert hat, den Staatschef des Nachbarlandes am 30. Juni zu den EU-Beitrittsfeiern eingeladen. Vucic stellte das Kommen von Nikolic in Aussicht.

Die kroatische Regierung hat allen EU-Aspiranten in der Region bereits vor längerer Zeit die kroatische Übersetzung des Gemeinschaftsrechts (Acquis communautaire) zur Verfügung gestellt, was auch die mehrheitlich albanisch sprechenden Kosovaren sehr schätzen. Im Außenamt in Zagreb wurde auch ein Centre of Excellence eingerichtet, um die EU-Annäherung der südosteuropäischen Staaten zu unterstützen.

(Quelle: awö/DER STANDARD, 2.5.2013)